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Der Industriebeirat der Landeshauptstadt Wiesbaden ist seit Mittwoch, 6. Oktober, offiziell etabliert. Bei der konstituierenden Sitzung haben Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz als Vorsitzender, 16 Vertreter:innen von Wiesbadener Industrieunternehmen sowie fünf assoziierte Mitglieder die "Gemeinsame Erklärung" unterschrieben.
„Eine starke, zukunftsorientierte Industrie bietet vielfältige attraktive Arbeitsplätze. Sie sorgt für hohe Steuereinnahmen der Stadt und trägt damit zu guten Lebensbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger bei“, sagt Dr. Franz. Die Vision „Starke Industrie – Attraktives Wiesbaden“ bringe daher die Bedeutung der Industrie für die Stadt als Arbeits- und Lebensraum auf den Punkt.
„Wiesbaden braucht die Industrieunternehmen als stabilen, wachsenden Wirtschaftsfaktor. Dafür muss die Stadt entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Der Industriebeirat wird der Stadtpolitik als Expertengremium und Interessenvertretung ein wichtiger Gesprächspartner sein, um gemeinsam den Industrie- und Wirtschaftsstandort Wiesbaden weiterzuentwickeln.“
Im Industriebeirat versammelt sich wirtschaftliche Stärke: Die 16 Unternehmen im Beirat beschäftigen insgesamt 6.800 Mitarbeitende und 268 Auszubildende. Das ist etwas mehr als die Hälfte aller in der Industrie beschäftigten Personen in Wiesbaden. Die Unternehmen erwirtschafteten 2020 einen kumulierten Gesamtumsatz von 7,183 Milliarden Euro.
Themen, für die nur gemeinsam Lösungen gefunden werden können, gibt es viele: Flächennutzungskonzepte, die auch Gewerbe- und Industriegebiete und damit Wachstum vorsehen; Mobilitäts-und Verkehrskonzepte für die zahlreichen Beschäftigen in den Gewerbegebieten; Fachkräftesicherung; digitale Transformation; die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren.
„Wie wird sich Wiesbaden für die Zukunft als innovative und nachhaltige Industriestadt aufstellen, um im Standortwettbewerb zu bestehen? Diese Herausforderungen wollen wir in einem breiten Bündnis angehen, gemeinsam mit den Industrieunternehmen und mit der Expertise und Unterstützung der assoziierten Beirats-Mitglieder“, sagt Dr. Franz. „Der Industriebeirat wird die Sichtbarkeit der Industrie in der Öffentlichkeit erhöhen. Das Engagement ist gleichzeitig ein wichtiges Bekenntnis der Unternehmen zum Standort und stellt ein positives Signal für Wiesbaden dar.“
Mit der Etablierung eines Industriebeirats und des informellen Wiesbadener IndustrieNetzwerks ist die Landeshauptstadt Teil des bundesweiten Netzwerks „Regionale Industrieinitiativen“, das die DIHK-Servicestelle im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie koordiniert.
Der Industriebeirat versteht sich im Rahmen der in ihm vertretenen Unternehmen als Plattform für industrielle Belange und als Sprachrohr der dort gebündelten Industrieinteressen gegenüber Stadtpolitik und Verwaltung. Seine Bedarfe und Empfehlungen will er im regelmäßigen Dialog mit der Stadtpolitik erörtern. Ziel ist es, im Gespräch die Rahmenbedingungen für Industrieunternehmen auch auf lokaler Ebene zu verbessern. Das soll dazu beizutragen, dass Wiesbaden sich als attraktiver und nachhaltiger Industriestandort positionieren kann.
Der Industriebeirat bietet Raum zum fokussierten Austausch über aktuelle lokale Themen mit Industrierelevanz, über industriepolitische Themen mit lokalen Auswirkungen oder über branchenübergreifende Herausforderungen. Auch Anregungen und Impulse von Industrieunternehmen, die (noch) nicht im Industriebeirat sind, können dort platziert werden.
Die beiden Kammern und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Geschäftsstelle Wiesbaden-Rheingau-Taunus spielen als assoziierte Mitglieder eine wichtige Rolle: Durch ihre Gremienarbeit kennen sie von vielen Industrieunternehmen die Bedarfslage zu zahlreichen Themen. Sie können und sollen deren Interessen in den Industriebeirat hineintragen. Darüber hinaus verfügen sie über weitreichende Netzwerke auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.
So können sie das Spektrum an übergeordneten Perspektiven und Handlungsoptionen erweitern. Dazu trägt auch ihre eigene fachliche Expertise bei, ebenso die wissenschaftliche Expertise der beiden ansässigen Hochschulen Rhein-Main und Fresenius. Die Hochschulen bringen ihr breites wissenschaftliches Know-how und ihr bundesweites Forschungsnetzwerk zu Themen ein, die für die Zukunftsfähigkeit der Industrie und des Industriestandorts Wiesbaden relevant sind.
Der konstituierenden Sitzung des Industriebeirats gingen seit dem Kick-Off-Workshop für das IndustrieNetzwerk (November 2020) zwischen Januar 2021 und Mai 2021 mehrere Workshops voraus, durchgeführt vom Referat für Wirtschaft und Beschäftigung im Dezernat des Bürgermeisters.
„Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung steht Wiesbadener Unternehmen als Lotse durch die Stadtverwaltung für ihre Einzelanliegen zur Seite. Wir freuen uns, als Koordinierungsstelle nun im Schulterschluss mit dem Industriebeirat den Industriestandort strategisch weiterzuentwickeln“, sagt Birgit Knetsch, Leiterin des Referats für Wirtschaft und Beschäftigung. Die zusammen entwickelte „Gemeinsame Erklärung“ bilde hierfür die Grundlage.
Der Industriebeirat ist Teil des Wiesbadener IndustrieNetzwerks W-I-N (Gemeinsam gewinnen im Netzwerk). Zusammen mit Zulieferern, Dienstleistern, den Wiesbadener Hochschulen, Kammern, Verbänden, Bildungsträgern und weiteren potenziellen Partnern bilden alle Wiesbadener Industrieunternehmen das „Industrie-Ökosystem“ Wiesbaden und damit ein virtuelles, informelles, branchenoffenes Netzwerk.
Die Aktivitäten, die der Industriebeirat für das IndustrieNetzwerk als Steuerungsboard strategisch aufsetzt, richten sich an alle Wiesbadener Industrieunternehmen. Sie dienen der Vernetzung, dem Wissenstransfer auf lokaler Ebene und dem Finden von Partnern für gemeinsame Projekte. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung ist Koordinierungsstelle sowohl für das IndustrieNetzwerk als auch für den Industriebeirat und setzt die Maßnahmen gemeinsam mit den Beteiligten um.
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