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Zu dem Thema „Quo vadis Sportvereine? Entwicklung der Sportvereine in Hessen mit Ausblick auf das Rhein-Main-Gebiet und Wiesbaden“ spricht Professor Dr. Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule in Köln und Projektleiter des Sportentwicklungsberichts 2011/2012 am Montagabend im Wiesbadener Rathaus.
Oberbürgermeister Dr. Müller begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dann folgte der Vortrag von Professor Breuer, dem sich eine Diskussion und ein Ausblick in die Zukunft anschlossen.
Professor Breuer hat in seinem Vortrag unterstrichen, dass die Sportnachfrage in Deutschland in den letzten 20 bis 30 Jahren enorm gewachsen ist und die Sportvereine deutlich besser auf die veränderte Sportnachfrage reagiert haben, als prophezeit wurde. Im Seniorenbereich gibt es vor allem wegen der Gesundheitsprogramme wachsende Mitgliederzahlen. Auch der Migrationsanteil in den Vereinen zeigt – gemessen an der Gesamtbevölkerung – mit 19 Prozent steigende Tendenz.
Der Anteil der jungen Erwachsenen zwischen 19 und 26 Jahren geht hingegen, offenbar bedingt durch eine biographisch schwierige Phase mit arbeits- oder studienbedingtem Wechsel des Wohnorts und dem damit verbundenen Vereinsaustritt, zurück. Breuer wird ausführen, dass hier die Handlungsempfehlungen am schwersten sind und nur die Qualität der Übungsleiter überzeugen kann.
Der Redner ist auch auf Aspekte des ehrenamtlichen Engagements eingegangen und hat die verstärkte Zusammenarbeit, auch mit kommerziellen Anbietern und Schulen, empfohlen. Die Vereine sollen laut Breuer ein professionelles, gut angeleitetes Programm bieten und ihre Arbeit auf mehrere Säulen stellen. Sie sollen ein Ort der Geselligkeit sein und offen für die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Ganztagsschulen und Migration.
Zu der kostenfreien Veranstaltung waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, einschließlich Jugendliche und vor allem Sportinteressierte, herzlich eingeladen.
Symbolfoto