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Die Anzahl der Unfälle mit Radfahrern ist im Jahr 2011 in Wiesbaden gegenüber 2010 von 155 auf 230 Unfälle deutlich angestiegen. Besorgniserregend hoch sind vor allem die Verkehrsunfälle mit Personenschäden und dabei insbesondere die Anzahl schwer- und leichtverletzter Personen. Im Jahr 2010 wurden 22 Unfälle, im Jahr 2011 32 Unfälle mit schwer verletzten Fahrradfahrern registriert. Die Anzahl leicht verletzter Fahrradfahrer, die an
Verkehrsunfällen beteiligt waren, stieg von 104 auf 147.
Einer der Hauptgründe für die schweren Verletzungen der Fahrfahrer ist auf das mangelnde Interesse beim Tragen von Fahrradhelmen zurückzuführen. Mehr als die Hälfte aller tödlichen Verletzungen sind schwere Kopfverletzungen. Rund 85 Prozent aller Kopfverletzungen können durch das Tragen eines Helms vermieden werden. Bisher fahren überwiegend nur junge Kinder mit einem Kopfschutz (65 Prozent der bis zu 5-Jährigen und knapp 50 Prozent der bis zu 10-Jährigen), bei Jugendlichen und Erwachsenen sieht die zahl recht düster aus. Gerade am 10 Prozent dieser Altergruppierung trägt einen Helm. Gründe dafür sind das die die „älteren“ Fahrfahrer mehr im Verkehr zutrauen, oder lehnen den Helm aus modischen bzw. optischen Gründen sowie aus reiner Bequemlichkeit ab. In Deutschland gibt es bis jetzt keine Helmpflicht für Radfahrer.
Im Bereich der Wiesbadener Innenstadt wurden dabei Unfallhäufungen vor allem im Bereich der Mainzer Straße, der Rheinstraße, dem 1. und 2. Ring, dem Bahnhofsplatz und der Biebricher Allee festgestellt.
Bei den Hauptunfallursachen ist neben einem deutlichen Anstieg von Vorfahrts- bzw. Vorrangsverletzungen besonders auffällig, dass etwa die Hälfte der verunglückten Radfahrer den Unfall verursacht haben oder maßgeblich daran beteiligt waren.
Erst am Montag gab es einen schweren Radunfall auf der Biebricher Allee, bei dem ein 50-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde, Wiesbadenaktuell.de berichtete darüber: „Radfahrer kollidiert mit Kleintransporter - Mann lebensgefährlich verletzt"
Die Wiesbadener Polizei wird aufgrund der Entwicklung in den nächsten Wochen umfangreiche Aktionen bezüglich der "Risikogruppe Radfahrer" durchführen. Diese werden vor allem Aufklärungs- und Kontrollmaßnahmen beinhalten. So werden an ausgewählten Punkten Radfahrer aber auch andere Verkehrsteilnehmer über das Gefahrenpotential mit dem Zweirad informiert. Darüber hinaus werden auch Beamtinnen und Beamte des regionalen Verkehrsdienstes sowie Fahrradstreifen der Polizeireviere Kontrollen durchführen, um Verkehrsverstöße zu ahnden. Die Maßnahmen beginnen ab dem 21. Mai.
Foto: AXA