ANZEIGE
Angesichts der weiter hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen rechnet der Präsident des Robert Koch-Instituts, Prof. Dr. Lothar Wieler, damit, dass Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen werden. Die Infektionen stiegen in ganz Deutschland weiter an, sagte der RKI-Chef am Donnerstag in Berlin. Daher sei mit zeitlichem Verzug auch ein Anstieg der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle wahrscheinlich. Vorsichtig optimistisch stimme ihn allerdings, dass die Kurve der Neuinfektionen zuletzt weniger steil gestiegen sei. Noch wisse man aber nicht, ob es sich dabei um eine stabile Entwicklung handele, so Wieler weiter.
Die Menge der schweren Covid-19-Verläufe auf den Intensivstationen steigt aktuell wieder stärker an. Wie ernst die Lage ist, zeigt ein Blick auf die Pandemie-Statistik der Toten: Die Zahl der Sterbefälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion in Deutschland erhöhte sich zuletzt um 225 (zum Vortag) auf insgesamt 12.034 Menschen.
Da die Entwicklung der Todesfälle der Zahl der Neuinfektionen um bis zu drei Wochen hinterherläuft - so lange dauert es im Schnitt, bis aus einer Ansteckung, die in einen schweren Verlauf mündet, eine lebensgefährliche Covid-19-Erkrankung entsteht - könnte es noch fast bis Ende November dauern, bis sich auch in den Krankenhäusern eine etwaige Entspannung der Lage bemerkbar macht.
Die Lage ist weiter ernst, wie Intensivmediziner Anfang November bekräftigten. Die Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen derzeit binnen zehn Tagen etwa verdoppelt. Noch immer kommen Tag für Tag neue Fälle hinzu. Erst zu Wochenbeginn hat die Zahl der Intensivfälle unter den Covid-19-Patienten den neuen Höchststand von erstmals mehr als 3.000 erreicht. Am Donnerstag (12. November) liegen 3.186 Menschen auf der Intensivstation, von denen 1.813 beatmet werden.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 744.746 (Stand 12. November, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 27.485 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 467.800. Das sind rund 13.000 mehr als am Mittwoch.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Donnerstagabend 12.034 Menschen gestorben. Es gab 225 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 264.912.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Donnerstagabend (12. November) bei 0,79. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 0,79 dass 100 Infizierte im Schnitt 79 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,79 (Stand: 12. November). Damit liegen aktuell weiter beide Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.905 Fälle gestiegen. Es gab 12 weitere Todesfälle. Damit steigt die Zahl auf 821 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 59.371 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 59 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 35.600 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 22.157 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Drei Tote innerhalb 24 Stunden. Diese traurige Nachrichten vermeldete am Donnerstagnachmittag das Gesundheitsamt Wiesbaden. Einzelheiten zu den verstorbenen sind derzeit noch nicht bekannt - werden aber am Freitag nachgetragen. Damit sind bislang 38 Menschen in Wiesbaden im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.
Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist in den vergangenen 24 Stunden in Wiesbaden um 132 Fälle gestiegen. Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 3.514 (Stand Donnerstag, 12. November, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 2.150 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind sechs Personen mehr als noch am Mittwoch.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 832 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 1.326 Personen mit dem Virus infiziert und sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Insgesamt befinden sich 1.466 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in Quarantäne (Personen in Ermittlung 1.185 + 261 Personen im Isolierungsmanagement).
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Aktuell liegt der 7-Tage-Inzidenz bei 285,9.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Mittwoch auf Donnerstag (11. / 12. November) liegt bei 3,9 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 31,02 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,18 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen