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Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird das Projekt „Haushaltsnahe Dienstleistungen - die Alltagsengel“ für zwei weitere Jahre fortgesetzt. Ziel ist es, Menschen, die lange ohne Arbeit waren, in neue, sozialversicherungspflichtige Stellen zu vermitteln. In den vergangenen Jahren konnten stets über 40 Prozent der Teilnehmer in ein reguläres Arbeitsverhältnis vermittelt werden – eine Quote, die in der aktuellen Laufzeit nochmals übertroffen wird.
Zuständig ist die Abteilung Beschäftigungsförderung im Amt für Wirtschaft und Liegenschaften. Dort verfolgt man konsequent den Ansatz, mit ideenreichen Arbeitsmarktprojekten zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten am Wiesbadener Arbeitsmarkt zu finden. Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel betont: „Auch bei guter wirtschaftlicher Entwicklung müssen wir der Langzeitarbeitslosigkeit gegensteuern, denn je länger sie dauert und je mehr sie sich verfestigt, desto schwieriger ist es für den Einzelnen, im Erwerbsleben wieder Fuß zu fassen. Wie auch in unseren anderen Arbeitsmarktprojekten bewährt sich bei den ‚Alltagsengeln‘ das Vorgehen, für Menschen, die oft bereits lange Zeit finanzielle Unterstützung erhalten, Brücken in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bauen.“ Im ersten Schritt bekommen die Teilnehmer eine befristete Beschäftigung, die immer sozialversicherungspflichtig ist. Die wird verbunden mit einer intensiven Begleitung durch Experten. „In dieser Zeit werden die Projektteilnehmer an die Spielregeln der Arbeitswelt herangeführt, weiterqualifiziert, ermutigt, auf Folgetätigkeiten vorbereitet und auch in diese vermittelt“, führt Bendel weiter fort.
Aktuell wird das Projekt mit der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden (AWO) umgesetzt. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Richter: "Die Arbeiterwohlfahrt hat als bewährter Partner der Landeshauptstadt Wiesbaden und als ambitionierter Projektträger das vereinbarte Konzept mit dem Wirtschaftsdezernat umgesetzt. Die gezielte und individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer zugeschnittene Förderung und Begleitung hat beachtliche Erfolgsgeschichten zahlreicher Menschen, die vorher ohne Perspektive am Arbeitsmarkt waren, ermöglicht."
Für die 48-jährige Gabriela Günther hat sich das Projekt „Die Alltagsengel“ besonders positiv entwickelt: Am 1. Mai 2011 wagte sie mit der Gründung ihrer Firma „Alltagsfee“ den Schritt in die Selbstständigkeit. Jetzt ist sie bereits so erfolgreich, dass sie wegen ihrer sehr guten Auftragslage überlegt, zu expandieren und Mitarbeiter einzustellen. Die alleinerziehende Mutter eines 10-jährigen Sohnes sieht darin eine gute Chance, ihren Beruf wie auch die verantwortungsbewusste Erziehung ihres Kindes „unter einen Hut“ zu bekommen.
Auch für Samantha Tobin gestaltete sich die Vermittlung als Alltagsengel ausgesprochen erfolgreich. „Mir war es besonders wichtig, nach meiner erfolgreich absolvierten Ausbildung als Hauswirtschafterin schnell eine Anstellung zu erhalten“, erläutert die 22-Jährige, ebenfalls allein erziehende Mutter eines 4-jährigen Sohnes. Nach einigen Monaten Tätigkeit als Alltagsengel und gleichzeitiger intensiver Bewerbungsbetreuung glückte ihr der Einstieg in den Beruf: Über eine private Zeitarbeitsvermittlung startete sie als Service- und Menüberaterin an der Uniklinik Mainz in Vollzeit. Für sie hat das Projekt den Weg in eine berufliche Zukunft mit guten Chancen geebnet.
Hintergrundinformationen zum Projekt:
Das Projekt „Haushaltsnahe Dienstleistungen – Die Alltagsengel“ wird in der aktuellen Laufzeit seit Juni 2010 bis zunächst Mai 2012 von der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden (AWO) als Träger in Zusammenarbeit mit der Beschäftigungsförderung umgesetzt. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wurde das Projekt um weitere zwei Jahre verlängert. Das gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibungsverfahren zur Suche des geeigneten Projektträgers läuft.
Insgesamt erhielten während der aktuellen Projektlaufzeit 70 Teilnehmer einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, wovon zum Stichtag 20. Juli 2011 bereits 41 Prozent vermittelt werden konnten. Das Projekt erreicht insbesondere die Zielgruppe der allein erziehenden Mütter (46 Prozent) sowie Menschen mit ausländischer Herkunft (44 Prozent).