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Der unschöne Koloss des American Arms Hotel ist gewichen und in dem schönen Villenviertel an der Frankfurter Straße wird nun das "Quartier Kaiserhof" gebaut. „Hier entsteht urbanes Leben mitten in Wiesbaden“, äußert der Oberbürgermeister Wiesbadens, Gert-Uwe Mende. Am Freitagnachmittag trafen sich, an der noch riesigen Baustelle, unter anderem Wiesbadens OB Mende, Baudezernent Hans-Martin Kessler, Geschäftsführer der SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH Roland Stöcklin, Sozialdezernent Christoph Manjura und Geschäftsführer der IFB-Stiftung (IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V.) Wolfram Groh.
„Das American Arms Hotel, das vorher an diesem Platz stand, habe das Viertel lange geprägt", so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. „Schön war es jedoch zu keiner Zeit", fügt er hinzu. Viele Jahre über wurden dort Angehörige der in Wiesbaden stationierten Army-Mitglieder untergebracht. Nun soll auf diesem "Filetstück der Landeshauptstadt“ auf rund zwei Hektar Fläche ein neuer Geschäfts- und Wohnkomplex entstehen. „Was hier entsteht ist ein Quartier für Jedermann“, verkündet Mende stolz. Der Name wurde in Anlehnung an das frühere Grandhotel Kaiserhof gewählt.
Es entsteht ein Neubau von sechs Wohnhäusern, ein Tegut-Lebensmittelmarkt und eine Tiefgarage mit 101 Stellplätzen. Die Bebauung der Häuser erfolgt mit weiten Abständen, um zwischen den Gebäuden großzügige Grünanlagen zu schaffen. 111 geförderte Apartments beinhaltet das Quartier.
Alle Wohnungen sind barrierefrei konzipiert und ein komplettes Gebäude mit 20 Apartments ist vollständig rollstuhlgerecht geplant. Alle Nutzflächen sind durch Aufzüge barrierefrei zugänglich und somit für Senioren und behinderte Menschen geeignet. Die 1-Personen-Wohneinheiten werden für wohnberechtige Haushalte mit kleinen Einkommen zur Verfügung gestellt, da die Zielmiete bei 6,80 Euro/ qm² liegt. Eine Förderquote von 100% kann realisiert werden, da alle Wohnungen gefördert errichtet werden.
80 bis 90 Eigentumswohnungen in acht Mehrfamilienhäusern sollen auf der von der Deutschen Invest Immobilien GmbH (d.i.i.) erworbenen Fläche entstehen.
„Keineswegs entsteht hier gerade ein monströser neumoderner Neubau. Der Stil des Villenviertels aus dem 19. Jahrhundert wird nicht abgeschafft, sondern weiter realisiert", so Wiesbadens Baudezernent Kessler. Es wurde ein passender hochwertiger Stil entworfen, der sich dem Aussehen der Umgebung anpasst. Auch Gert-Uwe Mende sagt: „Hier findet Stadtreparatur statt".
Nicht nur Eigentums- und barrierefreie Wohnungen, sondern auch ein Personalwohnheim für das JoHo wird errichtet. Dort sollen auf etwa 2.000 Quadratmetern 82 Apartments für Ordensschwestern entstehen. Das bisher genutzte Schwesternwohnheim entspreche nicht den heutigen Standards. Die Fachkräfte des Krankenhauses sind so in fußläufiger Nähe.
Auf 800 Quadratmetern entsteht eine Verkaufsfläche für den sechsten Tegut in Wiesbaden. Dadurch wird auch die im Umkreis der Frankfurter Straße bestehende Versorgungslücke geschlossen. Unter dem Sockel des Lebensmittelmarktes entsteht eine großzügige Tiefgarage mit rund 100 Parkplätzen.
Insgesamt 38 Millionen Euro inklusive Planung kostet das Projekt. „Auch für eine Landeshauptstadt Wiesbaden und für die SEG ist dies eine nicht alltägliche Größenordnung“, so der Geschäftsführer der SEG Roland Stöcklin. Für das Bauprogramm hat das Land Hessen Darlehensmittel von circa 9,5 Mio. Euro und Zuschussmittel von etwa 2,4 Mio. Euro reserviert. Aus dem städtischen Haushalt werden 4,3 Mio. Euro co-finanziert. Wegen der sogenannten Verbilligungsrichtlinie (VerbR) wird im Rahmen des Verkaufs von bundeseigenen Flächen an Kommunen 25.000€ Preisnachlass je neu geschaffener Sozialwohnung im Geschosswohnungsbau gewährt.
Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde eine Zeitkapsel als Erinnerung gefüllt. Mit drin ist eine aktuelle Ausgabe einer Tageszeitung, typisch für Wiesbaden eine Flasche Henkell Sekt und haltbare Lebensmittel von Tegut.
Die Begründerin der IFB, Alma Groh, wurde passend zur Grundsteinlegung des Quartiers 100 Jahre alt. 1959 wurde der Verein, der sich für behinderte Menschen engagiert, gegründet. Dass die IFB-Stiftung in diesem Quartier Mieter ist und sich für geförderte Wohnräume einsetzt, sei „bei dem ganzen Projekt das i-Tüpfelchen", so Stöcklin.
Zu diesem Jubiläum ruft der IFB zu 10 mal 10.000 Euro auf. Die Wiesbadener Volksbank, die für ihr soziales Engagement bekannt ist, hat bereits 10.000 Euro gespendet, so Stöcklin.
Roland Stöcklin verkündet an der Grundsteinlegung freudig, dass auch die SEG Geld in gleicher Höhe an die IFB spendet.
Weitere Infos zur Spende gibt es unter www.ifb-stiftung.de/dankealma.
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Grafik: SEG