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Viele Wiesbadener sind erschüttert und fassungslos. Was da in der Nacht zum vergangenen Sonntag in der Kirchgasse passierte, kann und mag keiner begreifen.
Der Auslöser zu der schrecklichen Tat war eine Auseinandersetzung zwischen einem 22-Jährigen und einem 19-Jährigen, dem späteren Opfer. Diese beiden gerieten aus bisher noch unbekannten Gründen in einen verbalen Streit. In diesen mischten sich die zwei Begleiter des 22-jährigen, ein 23-jähriger Polizeianwärter (Student) der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung in Wiesbaden und ein 24-jähriger Student aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, ein.
Auch der 19-jährige albanische Staatsangehörige, der in Wiesbaden geboren wurde, war mit Freunden unterwegs. Diese versuchten die Situation zu beruhigen. Dies geschah zunächst noch auf dem Mauritiusplatz.
Die Auseinandersetzung verlagerte sich anschließend in die Kirchgasse im Bereich des Warenhauses Karstadt, in Höhe des Restaurants Nordsee. Was anschließend genau dazu führte, dass der Streit eskalierte, ist den Ermittlern nicht bekannt.
Fest steht, dass es zu dem Einsatz von einem oder zwei Messern kam. Eine Klinge traf den 19-Jährigen ins Herz. Vermutlich wollten seine zwei 18 und 19 Jahre alten Freuden ihm helfen. Dabei bekamen beide jeweils einen Stich in den Bauch ab und wurden dabei zum Teil schwer verletzt.
Der 19-Jährige wurde noch von Ersthelfern und dem Rettungsdienst reanimiert, doch die Wiederbelegungsversuche blieben erfolglos. Die beiden anderen Opfer wurden von Notärzten und mehreren Rettungswagenbesatzungen zunächst erstversorgt und anschließend in Wiesbadener Kliniken gebracht. Beiden geht es den Umständen entsprechend gut.
Die drei Beteiligten rannten nach dem Angriff in Richtung Platz der Deutschen Einheit davon.
Nachdem die Opfer versorgt waren, begannen die Ermittlungsarbeit und die Spurensuche der Wiesbadener Polizei. Ein Zeuge, der die Tat beobachtet hatte, konnte den Beamten einen wichtigen und entscheidenden Hinweis zu der Identität einer der drei Personen geben.
Somit konnten die Beamten nur wenige Stunden später einen 22-jährigen Wiesbadener festnehmen.
Am Sonntagnachmittag stellte sich ein 23-jähriger Wiesbadener der Polizei. Das war der Zweite aus der Dreiergruppe. Während die Beamten die beiden Personen vernamen und die weiteren Ermittlungen zu dem Tatablauf und dem dritten Verdächtigen durchführten, stellte dieser sich am Montagmorgen auf einem Polizeirevier.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, wurden am Montagnachmittag zwei der drei festgenommenen Männer einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ gegen den 24-Jährigen einen Untersuchungshaftbefehl. „Gegen den 23-Jährigen konnte, aufgrund zwischenzeitlich neuer Erkenntnisse, kein dringender Tatverdacht mehr begründet werden, sodass er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde“, so Oliver Kuhn von der Staatsanwaltschaft.
Der 22-Jährige wurde bereits am Montagvormittag aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Der Ablauf der Tat und welcher der drei Männer in welcher Form daran beteiligt war, beziehungsweise zugestochen hatte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Bekannt ist, dass ein Großteil der Dreier- und der Sechser-Gruppe zum Teil stark alkoholisiert war.
Die Kripo setzt jetzt jedes einzelne bekannte Puzzleteil Stück für Stück zusammen, um den Ablauf zu rekonstruieren. Der 24-jährige Hauptverdächtige schweigt gegenüber der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Auch der 23-Jährige hat keine Angaben gemacht.
Die Ermittler werden in den nächsten Tagen noch weitere Zeugenvernehmungen durchführen, Spuren analysieren und ihnen nachgehen. Die Polizei sucht derzeit auch noch nach der Tatwaffe. Die Beamten wollen den Ablauf und die Gründe der Bluttat herausbekommen.
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