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Nach dem die Flammen des am Freitagnachmittag in Brand geratenen Lkws auf der Autobahn 3 gelöscht waren, ging ein zweites heißes Problem weiter. Die Sonne knallte auf die Autobahn und die Insassen in den Fahrzeugen wurden regelrecht “gekocht“. Es war verdammt warm und der überwiegende Teil hatte keine Getränke dabei. Die Autobahn Polizei hat schnell reagiert. Nach dem feststand das die Vollsperrung bei Niedernhausen noch eine ganze Zeit anhalten würde, und der ausgebrannte Lkw nicht so schnell abgeschleppt werden konnte, veranlassten sie die Versorgung der Personen mit Wasser. Es folgte ein groß angelegter Einsatz von fast rund 100 Helfern.
Obwohl der Verkehr gegen 16:45 Uhr über einen Fahrstreifen an der Brandstelle vorbei fließen konnte, hatte der Stau bereits eine Länge von über 14 Kilometern und reichte bis Raunheim. Rund 4.000 Personen waren nach Schätzungen in dem Stau „gefangen“.
Rettungsdienstkräfte aus Wiesbaden und dem Main-Taunus-Kreis von DRK, ASB und der Feuerwehr richteten auf der Tank- und Raststätte Medenbach Ost eine Verletzten- sowie Hilfsstelle ein. Palettenweise wurden Getränke von der Metro und vom Globus Markt geholt und zur Raststätte gebracht.
Zu diesem Zeitpunkt standen bereits viele Autofahrer seit Stunden in der brütenden Hitze. Mehrere Personen bekamen Kreislaufprobleme und sind kollabiert, so dass die Reisenden rettungsdienstlich versorgt werden mussten. Ein 1 Jahr altes Kind erlitt einen Atemstillstand und kam nach der notärztlichen Versorgung in eine Klinik.
Von der Raststätte aus wurde die Verteilung der Getränke und Babynahrung sowie die medizinische Versorgung der Betroffenen von der Berufsfeuerwehr Wiesbaden organisiert und geleitet.
An der Raststätte waren Wasserstände aufgebaut, an denen sich die Reisenden Getränke abholen konnten. Des Weiteren wurden durch Fußtrupps und mit der Motorradstaffel des ASB Wiesbaden und Frankfurt Wasserflaschen verteilt.
Die Bergung des ausgebrannten Lkws und der Landung (15 Tonnen Farbpigmente) die sich teilweise auf die Fahrbahn verteilt hatte, da die Säcke bei dem Feuer zerstört wurden, zog sich etwa bis 23:00 Uhr hin. Immer wieder hatten die Rettungskräfte Probleme mit der Rettungsgasse, weil Lkws teilweise auf allen drei Fahrspuren standen und somit anrückende Fahrzeuge behinderten. Anschließend musste die Fahrbahn noch von der Autobahnmeisterei gereinigt werden.
Dann konnte der Verkehr wieder auf allen 3 Spuren fließen. Erst nach Mitternacht löste sich der Stau so langsam auf. Die Einheiten aus Wiesbaden und des Main-Taunus-Kreises waren bis etwa 1:30 Uhr im Einsatz.
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Fotos: Christian Gawollek