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Zurzeit treiben Betrüger bzw. Dieben, die bei älteren Menschen mit dem sogenannten "Enkeltrick" oder als falscher Handwerker Bargeld erbeuten wollen, ihr Unwesen in Wiesbaden.
Am Mittwochnachmittag erhielten gleich zwei Seniorinnen in Wiesbaden Anrufe einer Person, die angab die Enkelin bzw. Enkel zu sein und aufgrund einer finanziellen Notlage dringend Bargeld zu benötigen.
Die Angerufenen sollten bei ihrer Bank das Geld besorgen, das dann später abgeholt würde. Besonders dreist: Im Falle einer 95-jährigen Frau aus der Rheintalstraße in Dotzheim wurde angeboten, sie sogar mit einem Taxi zu Hause abzuholen und zu ihrer Hausbank zu fahren. Die Seniorin schöpfte jedoch Verdacht und ging nicht darauf ein, sodass kein Schaden
entstand und der Betrug aufflog. Bei der zweiten Frau, einer 85-jährigen Wiesbadenerin, waren die Betrüger mit ihrem Trick ebenfalls nicht erfolgreich.
Am selben Nachmittag war in Wiesbaden aber auch ein Trickdieb unterwegs, der sich als Handwerker ausgab und aus der Wohnung einer 88-jährigen Frau Bargeld sowie Schmuckstücke im Gesamtwert von rund 3.000 Euro entwendete. Der Täter gab im Hausflur an, nach einem Wasserrohrbruch schauen zu müssen. Als die Frau ihn daraufhin in ihre Wohnung ließ, lenkte er sie so geschickt ab, dass ein Komplize in der Zwischenzeit unbemerkt die Wohnung betrat und die Schmuckstücke sowie das Geld entwendete.
Die Rentnerin beschreibt den Trickdieb als etwa 50 Jahre alt, circa 1,70 Meter groß mit einem leichten Stoppelbart. Er trug ein buntes Hemd und war insgesamt gut gekleidet. Weitere Geschädigte und Hinweisgeber werden gebeten, sich mit der Polizei in Wiesbaden unter der Telefonnummer 0611 / 345-0 in Verbindung zu setzen.
Aufgrund der neusten Fälle in Wiesbaden, rät die Polizei zu erhöhter Vorsicht. Sollten sich Verwandte oder Bekannte melden, die die Auszahlung von Bargeld verlangen, ist eine Überprüfung der Angaben unbedingt erforderlich. Dazu können Familienangehörige, aber auch Nachbarn und Freunde zu Rate gezogen werden. Die Täter versuchen immer wieder
Druck auf die Betroffenen auszuüben, um eine schnelle Auszahlung zu erwirken.
In vielen Fällen erscheint dann ein Komplize des Täters an der Wohnungstür, um das Geld in Empfang zu nehmen. Solche unbekannten Personen sollten niemals in die Wohnung gelassen, geschweige denn Bargeld an sie ausgehändigt werden. „Wenn eine unbekannte Person an der Wohnungstür klingelt und um Einlass begehrt, um wichtige Arbeiten durchzuführen, lassen Sie sich nicht durch vorgespielte Dringlichkeit beeindrucken.
Testen Sie stattdessen denjenigen der vor ihrer Tür steht, indem sie angeben, seine Angaben zunächst überprüfen zu wollen. Im Zweifel ziehen sie eine Person ihres Vertrauens hinzu“, rät ein Polizeisprecher aus Wiesbaden. Ein Trickbetrüger wird in diesem Fall sofort die Flucht ergreifen.
Sollten Zweifel an der Wahrheit der Angaben eines mutmaßlichen Trickbetrügers geben, dann rät die Polizei sofort die Notrufnummer "110" zu wählen. Umfangreiche Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren hält die Polizei in der Broschüre "Der goldene Herbst" für Interessierte bereit, die auch im Internet unter www.polizei-beratung.de zu finden sind.
Symbolfoto