ANZEIGE
Bei Bauarbeiten wurde eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg am späten Mittwochvormittag in der Bernhard-May-Straße 46 in Biebrich ausgegraben. Die Arbeiten wurden sofort unterbrochen der Kampfmittelräumdienst verständigt und der Bereich weiträumig abgesperrt.
Die Entschärfung der 125-Kilo-Bombe ist für Mittwochabend (16. November) um etwa 19:30 Uhr geplant. Alle Menschen müssen den Bereich um die Bombe bis 18:30 Uhr verlassen.
1. Was ist eine Evakuierung und wie läuft sie ab?
Eine Evakuierung ist eine Verlegung von Menschen aus einem gefährdeten in ein sicheres Gebiet. Auslöser dafür können Naturkatastrophen, Unfälle, Brände oder die Entschärfung einer Weltkriegsbombe sein.
Alle Menschen müssen diesen Bereich verlassen. Sobald das passiert ist, kontrollieren die Einsatzkräfte, ob der Bereich wirklich menschenleer ist; auch mit technischen Hilfsmitteln wie Wärmebildkameras. Sie können zurück in Ihre Wohnung oder an Ihren Arbeitsplatz, wenn die Evakuierung aufgehoben wurde. Dies wird mit Lautsprecheransagen, in Medien und auf Wiesbadenaktuell.de bekannt gegeben.
2. Bin ich von der Evakuierung betroffen?
Alle Menschen müssen diesen Bereich verlassen. Liegt Ihre Wohnung oder Ihr Arbeitsplatz in dem Bereich, sind Sie von der Evakuierung betroffen. Wohnen oder arbeiten Sie an der Grenze des Bereiches? Die Sperrgrenze ist hausgenau und liegt in der Straßenmitte. Häuser im Sperrbereich sind zu evakuieren. Straßen werden für den Verkehr gesperrt.
3. Bis wann muss ich den Evakuierungsbereich verlassen?
Sie müssen den Evakuierungsbereich bis spätestens 16. November um 18:30 Uhr selbständig verlassen. Bitte machen Sie sich rechtzeitig auf den Weg.
4. Wie soll ich den Evakuierungsbereich verlassen?
Sie müssen den Evakuierungsbereich selbständig verlassen, zum Beispiel zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto. Wenn Sie bei Freunden oder Bekannten mitfahren, lassen Sie sich frühzeitig abholen. So können alle Personen den Sperrbereich rechtzeitig wieder verlassen. Übrigens: Auch Taxen dürfen den Sperrbereich nach 18:30 Uhr nicht mehr befahren.
5. Wer hilft mir, wenn ich bettlägerig oder mobilitätseingeschränkt bin?
Wenn Sie den Evakuierungsbereich nicht selbständig verlassen können und einen Kranken- oder Behindertentransport benötigen, rufen Sie bis 18:30 Uhr unter 0611 / 31 88 00 an. Dort werden Ihre Daten erfasst, damit wir Sie unterstützen beziehungsweise transportieren können.
6. Ich kann nicht bei Familie, Freunden oder Bekannten unterkommen. Wo kann ich während der Evakuierung hin?
Für Menschen, die nicht bei Familie, Freunden oder Bekannten außerhalb der Sperrzone unterkommen, gibt es eine Betreuungsstelle. Sie befindet sich an folgender Stelle: Gymnasium Mosbacher Berg, Mosbacher Straße 59, 65187 Wiesbaden Bitte gehen Sie selbständig zur Betreuungsstelle. Parkplätze stehen dort nicht zur Verfügung. In der Betreuungsstelle erhalten Sie auch Getränke und Nahrung. Wenn Sie spezielle Nahrung benötigen, bringen Sie diese bitte mit.
Für die Evakuierung wird ein Bus-Shuttle-Service zur Verfügung gestellt, der die Bürgerinnen und Bürger zum Gymnasium Mosbacher Berg bringt. Die Busse fahren von der Haltestellt Tannhäuser Straße in der Biebricher Allee ab. Nach erfolgreicher Entschärfung ist auch eine Rückführung gewährleistet.
7. Darf ich auf eigene Gefahr Zuhause oder am Arbeitsplatz bleiben?
Nein, das dürfen Sie nicht. Es gibt eine städtische Allgemeinverfügung. Diese besagt, dass der gesamte Evakuierungsbereich geräumt werden muss. Polizei- und Ordnungsbeamten sind ermächtigt, Wohnungen unter Einsatz von unmittelbarem Zwang zu räumen. Das heißt, die Ordnungskräfte dürfen im Notfall sogar Türen aufbrechen und Menschen mit Gewalt aus der Wohnung holen. Evakuierungen sind notwendig, weil im Evakuierungsbereich Gefahr für Leib und Leben besteht - nicht nur für Sie, sondern auch für Einsatzkräfte, die Menschen im Notfall retten oder versorgen müssten.
8. Was mache ich mit meinem Haustier während der Evakuierung?
Im Regelfall können und sollten Haustiere zuhause bleiben. Gerade wenn Tiere nur die häusliche Umgebung gewohnt sind, sind sie mit zuhause besser aufgehoben, vorausgesetzt sie wurden mit Futter und Wasser versorgt.
9. Warum kann es zu Verzögerungen des Entschärfungsbeginns kommen?
Zu Verzögerungen kann es kommen, wenn nicht alle Menschen den Evakuierungsbereich bis zur vorgeschriebenen Uhrzeit verlassen haben. Bitte helfen Sie mit und verlassen Sie den Bereich rechtzeitig.
10. Wie erfahre ich, wann die Evakuierung aufgehoben wurde?
Die Einsatzkräfte informieren über das Ende der Evakuierung, unter anderem Lautsprecheransagen, in Medien und auf wiesbadenaktuell.de.
11. Wie sollte ich mein Haus oder meine Wohnung hinterlassen?
Sie sollten Ihr Haus oder Ihre Wohnung "urlaubsreif“ hinterlassen: Schalten Sie Licht, Fernseher und Radio aus. Machen Sie auch Kerzen aus, schließen Sie Wasserhähne und stellen Sie sicher, dass Gas- und Elektroherde abgestellt sind. Schließen Sie Fenster und Türen, schließen Sie die Haustür ab.
12. Was soll ich für eine Evakuierung einpacken?
Bitte nehmen Sie wichtige persönliche Dokumente mit, zum Beispiel Ihren Personalausweis, den Führerschein oder medizinische Unterlagen. Auch wichtige Medikamente sollten Sie unbedingt einpacken. Denken Sie an Verpflegung (Babynahrung) und geeignete Kleidung, da der Evakuierungsbereich einige Stunden gesperrt sein wird.
13. Werden Strom und Gas abgestellt?
Nein.
14. Wer beantwortet mir weitere Fragen?
Das Bürgertelefon zur Evakuierung erreichen Sie unter 0611 / 318800.
Warum müssen Bomben entschärft oder kontrolliert gesprengt werden? Blindgänger aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg sind nach wie vor gefährlich. Ihre Sprengkörper sind noch intakt und werden zum Teil durch die Alterung immer empfindlicher. Erschütterungen, Lageänderungen oder Temperaturschwankungen können dazu führen, dass sie explodieren. Dies ist lebensgefährlich.
Wer entschärft oder sprengt eine Bombe?
Der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen entschärft oder sprengt Blindgänger. Das Regierungspräsidium Darmstadt ist die landesweit zuständige Mittelbehörde. Der Kampfmittelräumdienst stellt fest, wie groß die Gefahr durch Sprengkraft und Zünder ist. Auf dieser Grundlage entscheiden die Expertinnen und Experten, ob eine Bombe entschärft oder gesprengt wird. Außerdem legen sie einen Sicherheitsradius fest, in dem Gebäude evakuiert und Straßen gesperrt werden müssen.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Symbolfoto