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Marokkanische Kekse, handgeröstetes Müsli und Kaffeespezialitäten aus dem Lahntal probieren, Holzschmuck oder bunte Taschen erwerben, die Geheimnisse und Essenzen des Waldes kennen lernen, sich mal Locken drehen oder den Nacken massieren lassen, Ethno-Kunst bewundern oder sich von einer Kosmetikerin verwöhnen lassen: Gründerinnen aus Wiesbaden und der näheren und weiteren Umgebung, die sich von „Berufswege für Frauen“ beraten und begleiten lassen, zeigten ihre Produkte und Dienstleistungen.
Doch dies war nur eine Facette des mit rund 150 Personen aus Wiesbaden und Umgebung sehr gut besuchten Jahresevents der Wiesbadener Organisation, die sich seit vielen Jahren um Vernetzung, Förderung und Beratung von Frauen auf ihren beruflichen Wegen kümmert. In zahlreichen Impulsvorträgen konnten die Besucherinnen auch vieles lernen: Beispielhafte Ideen und gelungene Verwirklichung von Gründungsvorhaben.
Ein Hauptthema war aber auch „Social Business“, ein Impuls, ausgehend von Nobelpreisträger Mohammed Yunus, der Wiesbaden und „Berufswege für Frauen“ vor zehn Jahren besuchte und dessen Mikrokredit-Programm seitdem erfolgreich in Wiesbaden umgesetzt wird. Gabriele Möhlke, Vorstandsmitglied und mit zuständig für die Kreditvorgabe, schilderte das Programm, das Frauen, die sonst keine Möglichkeit hätten, Geld für ihre Vorhaben aufzutreiben, unterstützt.
Ein gutes Beispiel für ein „Social Business“ beschrieb im Anschluss Beatrice Dastis Schenk, die mit ihrem Mann das Schloss Freudenberg betreibt. Sie schilderte den Weg vom „Wanderzirkus“ über die Renovierung des maroden Schlosses bis zur überregional wirkenden Kulturattraktion Wiesbadens, die das Schloss heute darstellt.
Wie Frauen von- und füreinander lernen, sich vernetzen und Mut machen, das zeigte sich an diesem Tag sehr deutlich. Das beeindruckte auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der den Tag eröffnete. Auch zahlreiche andere Kommunalpolitiker*innen waren erschienen. „Das Thema Gründen ist in unserer Wirtschaftspolitik sehr wichtig“, sagte der Oberbürgermeister. Frauen seien dabei eher vorsichtiger, brauchten also mehr Unterstützung.
Bemerkenswert sei, dass pro Jahr ungefähr 20 erfolgreiche Gründerinnen in Wiesbaden durchstarteten. Dabei sei „Berufswege für Frauen“ ein entscheidender Motor. Gerade den Social-Business-Aspekt lohne es sich sehr zu unterstützen – deswegen seien auch im neuen städtischen Haushalt dafür Mittel vorgesehen.
Geschäftsführerin Yvonne Skowronek lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Gremien wie den Kammern oder der Wirtschaftsförderung des Landes. Gute Vernetzung und die Wertschätzung, die man erfahre, machten Mut zur kreativen Weiterarbeit. Sie kündigte auch an, dass Berufswege für Frauen in Kürze zusätzliche Räumlichkeiten im Gebäude der IHK beziehen werde, da das vielfältige, gut angenommene Bildungsprogramm die Räume in der Neugasse mittlerweile „aus allen Nähten platzen ließe“.
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Foto: Veranstalter