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Mit der ersten Saisonniederlage im Rücken, im Derby gegen G.S.U. Frankfurt, wollte der BC Wiesbaden im nächsten Derby gegen Langen für eine kleine Widergutmachung sorgen. Lange Zeit sah es auch gut aus, ehe ein Foul nach dem anderen an die Wiesbadener verhängt wurde.
Die zweite Herrenmanschaft des TV Langen erwischte in der Wiesbadener Camp Lindesy Halle einen sehr guten Start. Der Wiesbadener Doppellizenzler Leo Laurig scorte dabei zuverlässig für die Gäste. Er allein erzielte sechs der ersten 11 Punkte für Langen. Die Gastgeber hielten mit klug ausgespielten Aktionen in der Offensive dagegen. Es entwickelte sich ein Spiel ganz nach dem Geschmack des Wiesbadener Publikums. In dieser Phase konnte ein weiteres Eigengewächs, DJ Neumann, der letztes Jahr noch in Langen spielte, wichtige Punkte für den BC Wiesbaden sammeln. Fünf der ersten sieben Zähler gingen auf sein Konto.
Der eingewechselte Chris Ebenrecht glich die Langener „Luftüberlegenheit“ unter den Körben aus brachte seinen Team auf 14:15 heran. In der ersten entscheidenden Phase des Spiels konnte sich Guillaume Nelle durch sehr viele gelungene Aktionen profilieren und verdiente sich den Respekt des Publikums und der Gegner aus Langen. Wiesbaden führte zum Ende eines sehr ansehnlichen ersten Viertels mit 21:19.
Das zweite Viertel begann wie das erste Viertel geendet hatte. Die Wiesbadener haben durch eine gut aufgestellte Defense viele Bälle von den Gegnern gewinnen können und diese erfolgreich im gegnerischen Korb untergebracht. Die leichte spielerische Überlegenheit brachte auch einen Sieben-Punkte-Vorsprung zur Mitte des Viertels hin. Chris Ebenrecht konnte sich durch viele Blocks und gegen hervorragende eingestellte Gegner am Brett insgesamt viele Punkte gutschreiben lassen. Doch zum unberechenbaren Faktor im Wiesbadener Angriffsspiel machten seine intelligenten Assists, die er in dieser Phase an seine Mitspieler verteilte.
Positiv überraschte am Sonntagnachmittag auch Daniel Schröder, der durch eine sehr intensive Verteidigung viele Ballgewinne erzielen konnte, extrem schnell auf Offensive umschaltete und damit die Gegner ein ums andere mal hinterherlaufen ließ. Einzig Leo Laurig konnte bei den Gästen mithalten und hielt den Wiesbadener Vorsprung am Ende der ersten Halbzeit auf nur 38:33.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste das Team aus Langen das Blatt wenden, wollte es das Spiel noch gewinnen. Beide Mannschaften gingen kontrolliert das dritte Viertel an. Auf beiden Seiten lauerten die Defensivreihen auf Fehler der Gegner und erzwangen diese durch sehr gute Passverteidigung. Die 24 Sekunden Angriffszeit wurden von beiden Mannschaften oft komplett genutzt um sich gut in Position zu bringen. Ein hartes Ringen um jeden Punkt verlieh der Partie nun Derbycharakter.
Doch genau dieses harte Ringen wurde dem BC Wiesbaden an diesem Sonntag zum Verhängnis. Für jede Verteidigungsbemühung handelten sich die Spieler aus der Landeshauptstadt Pfiffe für Fouls ein. Die Gäste nutzen diese Situation aus, bewegten sich frei zum Korb und da den Langenern in der Verteidigung eine härtere Gangart erlaubt wurde, holten sie im Verlauf des dritten Viertels Punkt für Punkt auf.
Mit Wut im Bauch lebte nun Marius Christensen auf und erzielte in einer heißen Phase wichtige Körbe für Wiesbaden. Am Ende des Viertels stand eine hauchdünne 52:50-Führung.
Im letzten Viertel entwickelte sich das Spiel vollends zum Thriller. Der BCW setzte sich mit schönen Aktionen von DJ Neumann, der im Zusammenspiel mit Fabian Seider die gegnerische Verteidigung fast spielerisch überwand, Bobby Baumbach, der mehrmals im Alleingang gegen drei körperlich überlegene Gegner sicher ab schloss und Anglo Benedicte, der mehrere Dreier versenkte, immer wieder einzelne Nadelstiche. Diese verpufften allerdings immer wieder durch bestrafte Aktionen in der Defensive.
Höhepunkte waren für das Publikum zwei unerklärliche technische Fouls wegen vermutlicher Schiedsrichterbeleidigung. Diese ermöglichten dem Gast aus Langen das Spiel von der Freiwurflinie aus zu entscheiden. Mit einer sicheren Freiwurfqoute an diesem Tag entschied der Turnverein das Spiel für sich und so stand es am Ende des Spiels 73:81 aus Wiesbadener Sicht.
EOSC Offenbach | MTV Gießen | 65 | 103 |
BC Marburg | S.C. Bergstraße | 54 | 89 |
G.S.U. Frankfurt | SG Weiterstadt | 79 | 84 |
BC Wiesbaden | TV Langen II | 73 | 81 |
BG Ober-Ramstadt | TV Lich II | 60 | 85 |
SKG Roßdorf | A´burg/Kl-Krotzenburg | 88 | 73 |
1. MTV Gießen | 4/0 | 8 | 326:200 |
2. G.S.U. Frankfurt | 3/1 | 6 | 314:288 |
3. S.C. Bergstraße | 3/1 | 6 | 320:253 |
4. SG Weiterstadt | 3/2 | 6 | 356:381 |
5. BC Wiesbaden | 3/2 | 6 | 405:343 |
6. SKG Roßdorf | 3/2 | 6 | 358:366 |
7. TV Lich II | 3/2 | 6 | 391:327 |
8. BC Marburg | 2/3 | 4 | 336:358 |
9. TV Langen II | 2/3 | 4 | 336:399 |
10. EOSC Offenbach | 1/4 | 1 | 269:327 |
11. A`burg/Kl-Krotzenburg | 0/4 | 0 | 279:341 |
12. BG Ober-Ramstadt | 0/5 | -1 | 237:344 |
Foto: privat