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Wiesbaden ist mittlerweile ein heißes Pflaster geworden was Krimis angeht. Über 31 Jahre lang wurde in der hessischen Landeshauptstadt der ZDF Krimi „Ein Fall für zwei“ gedreht. Seit 2005 ermittelt Rainer Hunold in der Serie „Der Staatsanwalt“ in der Kurstadt und zum mittlerweile 9. Mal geht es von Mittwoch, 6. bis Samstag, 9. März, beim FernsehKrimi-Festival um Mord und Totschlag im Caligari.
Elf deutsche TV-Krimis werden an den vier Festival Tagen gezeigt – zehn davon konkurrieren um den Deutschen Fernseh-Krimi-Preis, der von den Jurymitgliedern am Festival-Samstag vergeben wird. Insgesamt 62 Filme haben die Juroren bereits im Voraus gesichtet und dabei viel Blut fließen gesehen.
Dieses Blut fließt immer mehr Regional. Das ist im Moment ein Trend, der bei den deutschen Krimis Einzug hält. Ein direkter Bezug zu einer Stadt „Mord in Eberswalde“ oder „Soko Leipzig“ beziehungsweise „Soko Wien“ in der die Ermittler auf Verbrecherjagd gehen, zieht die Zuschauer vor die Fernseher. Auch gehen die Krimis immer mehr inhaltlich in die Tiefe, weil die Probleme der Gesellschaft tiefer geworden sind. Das arbeiten die Autoren in die Drehbücher mit ein und so gibt es immer mehr Facetten und neue Bereiche in dem der Krimi spielt.
Die zehn nominierten Filme zeigen: Der deutsche Fernsehkrimi, wie wir ihn kannten – und liebten – ist im Umbruch. Ältere Zuschauer schätzen nach wie vor den festen Sendeplatz, die Abendfüller-Länge von 90 Minuten, den Kommissar oder die Kommissarin alter Schule und das vertraute Aufklärungsschema in vertrauten und festen Bahnen. Jüngere Zuschauer wenden sich dagegen vom fixen Fernsehprogramm ab, nicht aber unbedingt vom TV-Krimi. Nur sehen diese Filme deutlich anders aus: härter, komplexer, schneller erzählt, nach dem Vorbild internationaler TV-Serien, die von den USA und Skandinavien ein neues Koordinatensystem und andere Dramaturgien in die Welt tragen. Die deutsche Fernsehlandschaft hat sich lange schwer getan, auf diese Entwicklung zu reagieren. Doch inzwischen hat sie die Zeichen der Zeit erkannt. Diese Veränderung lässt sich auch an einigen Wettbewerbsbeiträgen des Krimi-Jahrgangs 2012/13 ablesen.
Über den Wettbewerb hinaus analysieren und diskutieren Branchenexperten Trends im deutschen Kriminalfilm und lösen in Panels, Lesungen, Master Classes und Screenings eine Ringfahndung zum Phänomen TV-Krimi aus. Durch die abschließende große Gala am Samstagabend im Caligari, mit Preisverleihung, führt ein gebürtiger Wiesbadener – Ingo Zamperoni, Moderator der ARD Tagesthemen und des ARD Nachtmagazins. Sowieso ist die Crème de la crème der Branche während des Festivals in Wiesbaden vertreten. Ihre Filme persönlich werden die Regisseure Alexander Adolph, Florian Baxmeyer, Martin Enlen, Michael Gutmann, Richard Huber, Isabel Kleefeld, Stephan Wagner und die Schauspielerinnen und Schauspieler, Britta Hammelstein, Anja Kling, Joachim Król, Ulrike Krumbiegel, Miroslav Nemec, Caroline Peters, Rosalie Thomass, Udo Wachtveitl, Teresa Weißbach vorstellen.
Der Gewinner des Festivals erhält als Preis berauschende 1.000 Liter feinsten Wiesbadener Weins. Auch in diesem Jahr wird wieder der Publikumspreis sowie zwei Sonderpreise für die herausragendsten Einzelleistungen vergeben. Die Gewinner kürt eine hochkarätige Jury aus Film- und Fernsehstars, profilierten Branchenvertretern und einer LKA-Expertin. Es wird also aufregend und spannend in den nächsten Tagen in Wiesbaden.
Mehr Informationen und der Trailer 2013: www.fernsehkrimifestival.de
Hier ein Überblick zu den einzelnen Veranstaltungen:
Symbolfoto