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Es wird wieder Aufregend und spannende in Wiesbaden. Bereits zum 8. Mal findet vom 29. Oktober bis zum 25. November der „Wiesbadener Krimiherbst“ statt.
„Auf dem Programm stehen nicht nur Lesungen, sondern auch zahlreiche Angebote, bei denen Krimifreunde sich selbst aktiv auf Spurensuche begeben und Fälle aufklären können“, erläutert Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Der Krimiherbst zeichne sich durch seine Vielfalt an unterschiedlichen Veranstaltungsformen aus: Lesungen, Krimi-Dinner-Theater, Workshops, Buchvorstellungen, Lesungen in der Mittagspause, detektivische Führungen für Kinder oder Weinleseproben. „Ich bin mir sicher, da findet jeder Wiesbadener etwas Spannendes: Noch-Nicht-Leser und junge Leser ebenso wie Krimiliebhaber.“
Zum Auftakt entführt der vierfache Deutsche-Krimipreis-Träger Heinrich Steinfest seine Zuhörer im Literaturhaus in eine skurrile unterirdische Verbrecherrepublik. Mit verschroben Charakteren und unerwarteten Wendungen verblüfft er seine Leser und parodiert klassische Krimi-Erzählformen. Dabei fließt stets auch Politisches in sein Werk ein. „Die Bedeutung der Krimi-Literatur ist gerade darin so groß, dass sie auf ihre spannende und unterhaltsame Weise aktuelle gesellschaftliche Themen neu verhandelt“, so Rose-Lore Scholz.
Die Krimis von Heinrich Steinfest verbänden auf unvergleichliche Weise Spannung mit Humor. Umso vergnüglicher verspricht die Lesung zu werden, nachdem der über seine ARD-Literatursendung „Druckfrisch“ für seine gewitzten Wortspiele bekannte Denis Scheck die Moderation zugesagt hat. Dieser stimmt seine Buchempfehlungen schon mal augenzwinkernd auf die unterschiedlichen Temperamente der Leser ab: für phlegmatische oder cholerische Leser eignen sich die Krimis von Steinfest demnach weniger, schon eher für melancholische Leser mit einem Sinn fürs Doppelbödige…
Ländergrenzen überschreitet die Schriftstellerin Olga Tokarzcuk. In „Das Schweigen der Fledermäuse“ versetzt sie ihre Zuhörer in die Welt der polnischen Provinz und ihrer eigenwilligen Bewohner. Der Thriller bleibt jedoch nicht bei einer schlichten Geschichte um Mord und Ermittlung stehen, sondern steuert auf elementare Fragen über die Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur zu. Die Lesung wird von der Deutsch-polnischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden unterstützt, die deutsche Übersetzung liest die aus Film und Theater bekannte Schauspielerin Anna Böger („Salami Aleikum“, „Herr Bello“, „Soko Stuttgart“). Olga Tokarczuk gilt in Polen als eine bedeutende Vertreterin des so genannten magischen Realismus. Ihr Roman soll als deutsch-polnische Koproduktion unter der Regie von Agnieszka Holland verfilmt werden.
Demgegenüber lässt die Autorin Felicitas Mayall ihre Zuhörer einer heißen Spur in die malerische Toskana folgen. Ihre Romane beweisen, dass Kriminalliteratur auch zum literarischen Kurzurlaub an exotischen Orten taugt. Nach Finnland führ der Thriller „Das Licht in einem dunklen Haus von Jan Costin Wagner, der mit der Verfilmung seines vorhergehenden Romans in diesem Jahr mit dem Publikumspreis beim Wiesbadener Fernsehkrimifestival sowie 2010 mit dem Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste internationale Literaturverfilmung geehrt wurde.
Brigitte Glaser, Beate Maxian und Rainer Würth, die in diesem Frühjahr das Krimistipendium „Trio mortale“ innehatten, präsentieren ihre in Wiesbaden entstandenen Kurzkrimis. „Ich bin gespannt, aus welchem Blickwinkel die drei stilistisch recht unterschiedlichen Autoren Wiesbaden beschreiben“, erläutert die Kulturdezernentin. Sicherlich lerne man vieles in der Stadt mit neuen Augen sehen.
Auf welch vielfältige Weise sonst noch Verbrechen erlebt werden kann, beweist das abwechslungsreiche Programm des Frauenmuseums, welches mit Unterstützung des Kulturamtes angeboten wird: Die Veranstaltungen entführen mit ungewöhnlichen Geschmacks- und Klangerlebnissen in die Welt der Sinne, begleitet von der Sängerin und Stimmjongleurin Silvia Sauer aus Mainz. Nachdem das Veranstaltungsangebot des Frauenmuseums für Kinder im letzten Jahr auf große positive Resonanz traf, wird es in diesem Jahr mit detektivischen Führungen fortgeführt. Rose-Lore Schulz weiß um die positiven Effekte: „Bei solchen Veranstaltungen werden Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise an das Medium Buch herangeführt. Vor allem das selbstständige Verfassen eigener Krimis fördert kreative Potentiale.“
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Das ausführliche Programm liegt in allen bekannten Kultureinrichtungen und Buchhandlungen aus. Den Flyer zum Krimiherbst können Sie hier herunterladen: Programm 2011http://www.wiesbaden.de/literatur