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Mehrere Hundert Helfer vom Roten Kreuz, dem ASB und den Johannitern sind seit Sonntagnachmittag in Wiesbaden im Einsatz, um den Flüchtlingen, die seit Wochen nach Deutschland strömen, eine Unterkunft und eine Verpflegung zu bieten, nachdem das Hessische Innenministerium die Stadt Wiesbaden beauftragt hatte, als Auffangstelle zu fungieren.
Zurzeit sind in den drei Notunterkünften, in Nordenstadt, Breckenheim und Naurod rund 280 Personen untergebracht.
Die ersten Asylsuchenden kamen in einem großen Schwung in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Wiesbaden an. Insgesamt waren des 411, von denen im Laufe des Mittwoch über die Hälfte bereits wieder die Einrichtungen mit einem persönlichen und eigenen Ziel verlassen hatten.
Am Mittwochabend kamen dann noch mal 70 Flüchtlinge nach Wiesbaden. In der Nacht zu Donnerstag, wurden weitere rund 60 Personen und am Donnerstagmorgen, um kurz nach 9:00 Uhr, nochmal 21 Personen in den Einrichtungen aufgenommen.
Seitdem ist folgendes passiert: Am Donnerstag sind tagsüber keine Flüchtlinge nach Wiesbaden in die Notunterkünfte gebracht worden, aber am Donnerstagabend kamen 30 Menschen in Breckenheim an, die registriert wurden und einen Schlafplatz bekommen haben. Am Freitagmorgen, circa 9:00 Uhr, wurden weitere 10 Flüchtlinge in Breckenheim untergebracht und nochmal 11 in Nordenstadt, alle bisher aus Frankfurt.
Am späten Freitagabend sollen laut aktueller Ankündigung mehrere hundert Flüchtlinge in Wiesbaden ankommen. Gerechnet wird derzeit mit maximal 450 Menschen. Wie bisher, sollen sie auf die drei in Betrieb genommenen Unterkünfte in den Sporthallen Nordenstadt, Breckenheim und Naurod verteilt werden. Dort erhalten sie ein Dach über dem Kopf, werden verpflegt und bekommen einen ersten medizinischen Check-Up, bis sie vonseiten des Landes in Erstaufnahmeeinrichtungen in Hessen gebracht werden. Der derzeitige Plan sieht die Ankunft für Mitternacht vor.
In einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Sven Gerich und Staatssekretär Werner Koch am Freitagnachmittag hat Staatssekretär Koch die Landeshauptstadt Wiesbaden darüber informiert, dass sie den derzeitigen Stand der Notunterkünfte (1.000 Betten) „bis auf weiteres“ aufrecht zu erhalten hat, da zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt nicht absehbar sei, wann wie viele Flüchtlinge ankommen.
Zurzeit werden von der Stadt vor allem infrastrukturelle Maßnahmen getroffen und nachgesteuert, wo es nötig ist. „In solch kurzfristigen Lagen müssen viele Entscheidungen sehr schnell getroffen werden“, erklärt Harald Müller, Leiter der Wiesbadener Berufsfeuerwehr. „Klar, dass da nicht immer alles direkt bedacht werden kann, aber bisher haben wir nur Kleinigkeiten nachsteuern müssen. Da wir aber schnell reagieren und Lösungen finden, wenn uns etwas auffällt, läuft der Prozess zurzeit sehr gut.“ Die Einschätzungen der Lagen vonseiten der Stadt seien bisher sehr realistisch beziehungsweise verlässlich gewesen.
In wieweit das Hessische Innenministerium und das Regierungspräsidium Gießen der Landeshauptstadt Wiesbaden, über die genannten hinaus, weitere Flüchtlinge zuweisen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.
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Symbolfoto