ANZEIGE
Hobbyhistoriker, Alt-Nazis und ein über allem thronendes Schloss – mit "Dunkelblum" entwirft Eva Menasse einen Anti-Heimatroman mit bitterkomischem Schmäh und unheimlicher Dynamik. Am Donnerstag, 16. Dezember, stellt die aus Österreich stammende Autorin ihren Roman um 19:30 Uhr im Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, vor und spricht mit der freien Kritikerin Shirin Sojitrawalla (DLF und taz) über die historischen Hintergründe ihres Romans.
Die Veranstaltung vor Ort ist im Vorverkauf bereits ausverkauft; es gibt wenige Restkarten an der Abendkasse. Zusätzlich wird ein Livestream über Reservix angeboten. Streaming-Tickets sind für fünf Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr unter www.reservix.de und über die Homepage des Literaturhauses erhältlich. Im Museum Wiesbaden gilt die 2G-Regel; tagesaktuelle Informationen zum Einlass sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden.
Auf den ersten Blick wirkt das fiktive Dunkelblum wie ein normales, österreichisches Dorf. Groteske Gestalten und der burgenländische Dialekt prägen das Heimatbild und man blickt auf eine reiche Geschichte mit Landadel und Schlössern zurück. Doch Eva Menasse legt dieser vermeintlichen Beschaulichkeit das reale Massaker von Rechnitz im Jahr 1945 zugrunde, bei dem 180 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter im Burgenland ermordet und verscharrt wurden. Es entfaltet sich ein wortgewaltiger Roman um Verbrechen und Erinnern, um Krieg und Grenzen und um das Schweigen, das über allem schwebt.
Eva Menasse wurde 1970 in Wien geboren; sie ist eine der kraftvollsten literarischen Stimmen Österreichs. 2005 debütierte sie mit dem Familienroman "Vienna"; es folgten weitere Romane, Erzählungen und Essays. 2019 war sie Mainzer Stadtschreiberin und kuratierte die 21. Wiesbadener Literaturtage.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Symbolfoto