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„Die Lukasgemeinde ist ein Haus von und für Menschen, in dem sich Räume und Orte öffnen, wo Gott uns nah kommen kann“ – so beschreibt Pfarrerin Anne Sophie Claus ihre neue Gemeinde während des Gottesdienstes zu ihrer Ordination. Die 32-Jährige ist in der Evangelischen Lukasgemeinde in Wiesbaden-Biebrich die neue Pfarrerin und damit Nachfolgerin des Ehepaars Christiane und Gerhard Müller.
Dekan Dr. Martin Mencke erklärt zur Begrüßung in Anspielung auf die kurze Vakanzzeit von nur zwei Monaten: „Wer hätte gedacht, dass wir uns heute hier alle wiedertreffen. Die Lukasgemeinde, die Nachbargemeinden und das gesamte Dekanat freuen sich, dass Sie da sind.“ Dr. Hans Thumeyer vom Kirchenvorstand pflichtet dem Dekan bei und erklärt: „Wir sind stolz, dass Sie hier in unserer Gemeinde jetzt ihr Berufsleben beginnen.“
Anne Claus tritt auf dem Gräselberg ihre erste Pfarrstelle an. Im Gottesdienst ist sie feierlich von Propst Oliver Albrecht ordiniert worden. Dabei hat sie ein Ordinationsversprechen abgelegt, wurde für ihren Dienst gesegnet und in den Dienst gesendet. Propst Albrecht wünscht der jungen Theologin alles Gute, Gottes Segen und vor allem Zeit zum Ankommen in der Gemeinde: „Nehmen Sie sich Zeit zum Sehen, Schauen und Zuhören.“ Als Faustregel für die erste Pfarrstelle gelte, dass man im ersten Jahr am besten nichts Neues probiere, so Albrecht. Eine der Stärken von Anne Claus, so der Propst, sei die Seelsorge: „Sie können zuhören, trösten und haben Antworten aus dem Glauben.“
Der neuen Pfarrerin ist das Evangelische Dekanat Wiesbaden nicht ganz unbekannt: In der Kirchengemeinde Hochheim hat sie ihr Vikariat absolviert. Studiert hat die in Erlangen geborene und in Darmstadt aufgewachsene Anne Claus in Heidelberg, Oslo und Berlin. Stark geprägt wurde sie durch ihren mehrjährigen Aufenthalt in Israel. Beim Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem hat sie die Schriften des Judentums intensiv kennengelernt und außerdem ein Praktikum im Leo-Baeck-Institut absolviert. Zurück in Wiesbaden freut sie sich jetzt auf ihre Arbeit in der Lukasgemeinde: „Das ist eine spannende Struktur hier im Stadtteil – mal sehen wie Kirche sich da einbringen kann.“
Die Gemeinde habe sie bis jetzt sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen. Man könnte kaum bessere Startbedingungen haben, findet sie: „Es ist wirklich toll, wie gut die Gemeinde organisiert ist. Ich kann ein sehr gut bestelltes Feld übernehmen - dafür bin ich dankbar.“
In ihrer Predigt spricht Anne Claus im Bezug auf den Psalm 84 von Sehnsuchts- und Zufluchtsorten. Die Lukasgemeinde sei so ein Ort, indem man Zuspruch hören, Gemeinschaft erleben, loswerden oder teilen dürfe. Das gelte insbesondere im Gottesdienst, so die Theologin: „Hier dürfen wir mithilfe von vorformulierten Worten abgeben, was uns bedrückt. Wir hören Zuspruch, dürfen uns in tief vertraute Gebete und Worte fallen lassen, sodass alltägliches Getriebensein unterbrochen wird.“
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Fotos: Andrea Wagenknecht/Evangelisches Dekanat Wiesbaden