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Die neunte Wahl zum Europäischen Parlament am Sonntag, 26. Mai, wurde im Vorfeld einerseits immer wieder zur Schicksalswahl stilisiert, andererseits plädierten auch einige Beobachter und Kommentatoren dafür, die Bedeutung dieser Wahl nicht überzubewerten. Der Ausgang der Wahl entscheidet vermutlich darüber, ob man später dieser Wahl eine existentielle Bedeutung für Europa und die Menschen in Europa zusprechen wird.
Immer wieder gibt es in der großen Politik Themen von existentieller Bedeutung, aber genauso im vermeintlich kleinen Raum der Privatsphäre. Was verstehen wir aber eigentlich darunter – unter einer „existentiellen“ Bedeutung? Was hat es mit dem „Existentiellen“ auf sich? Und woher speist sich eine „existentielle“ Bedeutung? Und wer oder was wird da gespeist?
Die Frage nach der Existenz des Menschen hat eine lange Tradition in der Geschichte der Philosophie. Oft wird sie in die Nähe der Frage nach dem Sein gerückt, oft aber auch gerade davon abgerückt. Spätestens seit dem 20. Jahrhundert hat die Geschichte der Philosophie zudem eine spezielle „Existenzphilosophie“, also einen philosophische Richtung, in der die Frage nach der Existenz als der Frage nach den Grundzügen des menschlichen In-der-Welt-Seins im Zentrum der philosophischen Überlegungen steht.
Gerade auch die Personen, die in der Regel der Existenzphilosophie zugeordnet werden, beziehen und berufen sich dabei immer wieder auf Denktraditionen, die mehrere tausend Jahre alt sind – also scheint, auch wenn die Existenzphilosophie eine neuzeitliche Erscheinung ist, die Frage nach der Existenz keine neue Frage zu sein, sondern die denkenden Menschen schon seit langer Zeit zu beschäftigen.
Am Samstag, 1. Juni, widmet sich nun die Lust am Denken im Bellevue-Saal der Existenz. Neben einem kurzen geschichtlichen Überblick über die Tradition des Denkens der Existenz soll die Frage nach der menschlichen Existenz in der Gegenwart im Zentrum stehen, also zum Beispiel die Frage danach, was es heißt, heute und hier Mensch zu sein, oder die Frage danach, ob unsere Existenz unser Sein und So-Sein bestimmt oder die Frage danach, ob wir durch unsere Entscheidungen unsere Existenz bestimmen – um nur einige wenige der spannenden Fragen der Existenzphilosophie zu nennen.
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Was: Diskussionsveranstaltung „Existenz: Wer bin ich? Was bin ich?
Wann: Samstag, 1. Juni
Uhrzeit: 16:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Bellevue-Saal Wiesbaden, Wilhelmstraße 32
Teilnahmegebühr: 5 Euro.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Während der Veranstaltung werden heiße und kalte Getränke sowie Kuchen verkauft.
Symbolfoto