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Am späten Sonntagabend, gegen 23:50 Uhr, kam es aus ungeklärter Ursache zu einer Explosion in einem Einfamilienhaus in der Flensburger Straße in Kastel. Mehrere Notrufe von Nachbarn gingen bei der Rettungsleitstelle ein. Das Gebäude stand zu diesem Zeitpunkt bereits in Vollbrand. Durch die Detonation flogen Dachziegel mehrere Meter weit in den Garten und auf die Nachbargrundstücke. Die komplette rückseitige Giebelfassade des Hauses, vom Keller bis zum Dach, wurde entweder durch eine Druckwelle oder durch das Feuer weggedrückt und fiel um.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr rückte an die Einsatzstelle aus. Die Berufsfeuerwehr war mit allen drei Wachen, sowie die Freiwilligen Feuerwehren Kastel und Kostheim vor Ort. Mit 2 B-Rohren, 4 C-Rohren und einem Wenderohr der Drehleiter bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer. Gegen 0:40 Uhr waren die Flammen gelöscht. Es schlossen sich umfangreiche Nachlöscharbeiten an. Unter anderem wurde Netzmittel eingesetzt, um mögliche Glutnester zu ersticken. Zwei Rettungswagenbesatzungen standen vorsorglich bereit. Insgesamt 65 Kräfte waren im Einsatz.
Die verwaisten Berufsfeuerwehrwachen besetzten die Freiwillige Feuerwehren Erbenheim und Naurod. Der Abrollbehälter mit Verpflegung (AB-Sozial) wurde zum Unglücksort geschickt. Die Helfer der Feuerwehr Stadtmitte versorgten die Einsatzkräfte mit heißen Kaffee und warmen Würstchen. Oberbürgermeister und Feuerwehrdezernent Sven Gerich verschaffte sich in der Nacht noch ein Bild von der Lage am Unglücksort.
Die ältere Bewohnerin des Einfamilienhauses wurde zunächst in der Anfangsphase noch in dem Gebäude vermutet. Sie konnte etwa zwei Stunden nach der Explosion bei Verwandten in Erbenheim von Polizeibeamten angetroffen werden. Die Rettungshundestaffel der Berufsfeuerwehr Wiesbaden durchsuchte den Bereich des Hauses nach weiteren Personen ab, konnte aber niemanden orten. Wegen weiter austretender Brandgase war ein Durchsuchen des Hauses mit den Rettungshunden nicht möglich. Eine weitere Durchsuchung nach Erkalten der Einsatzstelle des Hauses mit Hunden wurde auf den Montagvormittag gelegt.
Die Polizei hatte zu Beginn des Einsatzes den Bereich rund um das brennenden Haus großräumig abgesperrt. Noch in der Nacht haben Kriminalbeamte mit der Ermittlung begonnen. Zurzeit ist es noch unklar, ob es zunächst brannte oder ob die Explosion der Auslöser für das Feuer war.
In dem Einfamilienhaus gibt es nach ersten Erkenntnissen keine Gasgeräte. Allerdings existiert ein Gasanschluss in dem Gebäude. Die Mainzer Stadtwerke stellten Strom und Wasser ab und kontrollierten auch die nicht in Betrieb befindliche Gasleitung.
Der Sachschaden wird auf rund 250.000 Euro geschätzt. Das Einfamilienhaus ist nicht einsturzgefährdet, allerdings auch nicht mehr bewohnbar. Nacbbargebäude wurden bei der Explosion nicht im Mitleidenschaft gezogen.
Da einzelne Glutnester immer wieder loderten, übernahm die Freiwillige Feuerwehr Kastel die Brandwache.
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