ANZEIGE
Die Regionale Gesundheitskonferenz Wiesbaden – Rheingau-Taunus – Limburg-Weilburg hat in ihrer Sitzung am Freitag, 16. Februar, den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen adressiert. Bereits in der Gesundheitskonferenz am 1. Dezember 2023 hatte sich verdeutlicht, dass sich auch die Landeshauptstadt Wiesbaden sowie der Landkreis Limburg-Weilburg und der Rheingau-Taunus-Kreis dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zunehmend ausgesetzt sehen.
Die vertretenen Mitgliedsorganisationen wurden gebeten, die Situation in ihrem Fach- und Verantwortungsbereich vorzustellen sowie bereits erfolgte Maßnahmen, um den Personalbestand sicherzustellen.
„Der Diskussions- und Redebedarf ist hoch. In vielen Gesichtspunkten waren sich die Mitglieder einig. Trotz teilweise zahlreicher und umfassender Maßnahmen und Programme, die darauf abzielen, gut ausgebildete Fach- und Arbeitskräfte für den Gesundheitssektor zu gewinnen, gestaltet sich die Personalakquise als schwierig,“ kommentiert die Wiesbadener Gesundheitsdezernentin Milena Löbcke den intensiven Austausch.
Die Gründe für den Fachkräftemangel seien keine Neuen. „In den kommenden Jahren werden zahlreiche Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand eintreten, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Der Arztberuf verliert für viele junge Menschen zunehmend an Attraktivität. Hierzu tragen maßgeblich die bürokratischen Anforderungen bei sowie ein sich in den jüngeren Generationen verändernder Wunsch hinsichtlich der Arbeitszeit- und Freizeitgestaltung“, erläutert Löbcke.
Bürokratische Hürden gäbe es auch bei der Anerkennung von ausländischen Studien- und Ausbildungsabschlüssen oder bei der Ausstellung von Berufsurkunden, die häufig lange Wartezeiten beanspruchten. Hiervon seien auch angehende Pflegekräfte, Hebammen, Assistenzberufe und Rettungskräfte betroffen.
„Gerade beim nicht-ärztlichen medizinischen Personal müssen bessere Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen Hand in Hand gehen. Dazu müssen auf Bundes- und Landesebene die Rahmenbedingungen verbessert werden, um dies zu ermöglichen“, betont die Gesundheitsdezernentin.
Zwar würde über die Problematik des Fachkräftemangels im Grundsatz viel debattiert, jedoch fehle es an einer klaren und gemeinsamen Umsetzungsstrategie, um das Problem langfristig zu lösen. Hierzu müssten auf Landes- und Bundesebene die entsprechenden Strukturen geschaffen werden. Darüber hinaus könne die Regionale Gesundheitskonferenz als Forum genutzt werden, um die Not in den stationären und ambulanten Versorgungsbereichen in der Region darzustellen und die benötigten Reformen weiter voran zu treiben.
„Wir prüfen, welche Unterstützungsmöglichkeiten wir auf kommunalpolitischer Ebene haben, um die richtigen Akteure zusammenzubringen und das Thema mit Nachdruck an die Landesgremien heranzutragen“, so Löbcke abschließend. Das Thema werde in den nächsten Konferenzen als Schwerpunkt weiterverfolgt.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Symbolfoto: Canva