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Soziale Netzwerke sind in kürzester Zeit zu einem Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Über eine Milliarde Menschen, darunter rund 27 Millionen in Deutschland, nutzen Facebook. In Windeseile lassen sich Nachrichten verschicken, Bilder und Videos werden hochgeladen und mit anderen geteilt, Statusmeldungen mal so zwischendurch abgegeben und es wird gechattet.
Soziale Netzwerke sind ein Fluch und ein Segen. Man kann über Facebook oder Twitter schnell Menschen erreichen, sie informieren oder auch warnen. Doch auch betrügerische Inhalte und bewusste Falschmeldungen lassen sich über diesen Weg schnell und einfach streuen.
Für Kriminelle oder Wichtigtuer sind Social Media Kanäle deshalb ein wahres Paradies. Die hohe Interaktion, gepaart mit menschlicher Neugier und viel Gedankenlosigkeit macht es ihnen möglich, mit wenig Aufwand Menschen über den Tisch zu ziehen oder zu verunsichern mit Falschmeldungen.
So geschehen am Sonntagabend in Wiesbaden. Über ein Facebook Profil wurde die Nachricht verbreitet, dass vor etwa drei Wochen ein Terrorist mit einem Bombengürtel aus einem Linienbus in der Wiesbadener Innenstadt von der Polizei herausgeholt und festgenommen wurde.
Innerhalb von wenigen Stunden wurde diese Nachricht mehrere Tausend Mal geteilt. Viele Menschen glaubten diese Meldung. Einige fragten kritisch bei unserer Redaktion nach ob das stimmt.
Diese Facebook-Nachricht ist eine Falschmeldung! Die Polizei teilte auf Anfrage mit, dass die aufgetauchten Bilder nichts mit einem Terroristen oder einem vereitelten Anschlag zu tun haben. Bei dem Polizeieinsatz den man auf den Bildern sieht, ging es um eine Überprüfung einer männlichen Person am 3. Juli 2016.
Kurz zuvor wurde der Sicherheitsbehörde mitgeteilt, dass sich eine Person mit einer Schutzweste in einen Linienbus befindet. Diese Mitteilung nimmt die Polizei, gerade in der heutigen Zeit, sehr ernst. Deshalb wurde der Bus angehalten und die Person, unter Wahrung der Eigensicherung der eingesetzten Polizeibeamten, kontrolliert.
„Es stellte sich heraus, dass der Mann wirklich eine Schutzweste trug. Diese benötigt er jedoch als Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Seine Angaben wurden durch die Kollegen überprüft und stimmten“, so Florian Meerheim von der Polizei Wiesbaden.
Die Polizei bitte alle Facebook-Nutzer diesen Beitrag nicht weiter zu teilen.
„Im Momentan gibt es leider viele Menschen, die durch vielleicht sogar bewusste Falschmeldungen, Panik in der Bevölkerung schüren wollen!“, so Meerheim weiter.
Nicht alles was im Netz kursiert ist auch wahr. Man sollte kritisch sein und nicht jede Meldung sofort Glauben schenken.
Zunächst sollte man die Quelle überprüfen. Bereits da lassen sich wichtige Informationen über die Qualität der Nachricht ableiten. Eine gute Hilfe sind Seiten wie mimikama, sie überprüfen unbelegete Meldungen und decken Hoax auf. Außerdem ist es angebracht wie im reallen Leben erst mal zu denken, bevor man handelt beziehungsweise klickt.
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Foto: Screenshot Facebook Nachricht