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Bundestagswahl
FDP-Politikerin zieht Kandidatur zurück - Keine Rücknahme des Wahlvorschlages möglich
FDP-Bundestagskandidatin Dagmar Döring, die für den Wiesbadener Wahlkreis antrat, gab am Samstag bekannt, dass sie Kandidatur niederlegt. Sie wird allerdings auf den Stimmzettel für die Bundestagswahl stehen, da eine Rücknahme nach Sitzung des Wahlausschusses nicht mehr möglich ist. Dies teilte die Kreiswahlleiterin Birgit Zeimetz mit.
Die FDP-Politikerin Dagmar Döring, die für den Wiesbadener Wahlkreis für den Bundestag antrat, hat am Samstag in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass Sie die Kandidatur niederlegt.
Artikel im Fokus erschienen
Im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Pädophilievorwürfe gegen die Partei Bündnis 90/Die Grünen durch den Göttinger Prof. Franz Walter ist ein Artikel über Döring in einem 1980 erschienenen Buch unter dem Titel „Pädophilie heute“ in den Fokus genommen worden, mit dem Prof. Walter die FDP-Politikerin und die Medien konfrontiert hat. Der zweiseitige Aufsatz ist in Form eines Erfahrungsberichts geschrieben und unterstützt die damalige Forderung einiger Gruppen der sogenannten Pädophiliebewegung nach Legalisierung vermeintlich einvernehmlicher sexueller Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern.
"aus heutiger Sicht völlig inakzeptabel"
"Meine Sichtweisen und politischen Aktivitäten in entsprechenden Organisationen sind aus heutiger Sicht völlig inakzeptabel und ein großer Fehler gewesen", erklärt Döring. "Ich distanziere mich in aller Deutlichkeit von allen Schriften und politischen Aktionen aus diesem frühen Kapitel meines Lebens und weise darauf hin, dass ich mir nichts habe zuschulden kommen lassen. Die damalige Entwicklung, die zu diesen Irrungen und Wirrungen führte, ist mir heute, mehr als 30 Jahre später, gar nicht mehr im Einzelnen nachvollziehbar. Die Ereignisse jener Zeitspanne hatte ich in der Zwischenzeit vollständig verdrängt.", gab Döring weiter bekannt.
Kandidatur zurückgezogen
"Als verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern sind mir meine damaligen unreifen Gedanken heute unvorstellbar peinlich - vor allem vor meiner Familie und vor meinen heutigen Weggefährten", teilte sie weiter mit. Um Schaden von Familie und der Partei abzuwenden, hat Döring entschieden die Kandidatur zurückzuziehen.
Wahlvorschlag nicht mehr änderbar
Die Kreiswahlleiterin für den Bundestagswahlkreis 179 Wiesbaden, Stadträtin Birgit Zeimetz, weist darauf hin, dass die Rücknahme eines bereits zugelassenen Wahlvorschlages wahlrechtlich nicht möglich ist.
Entgegen einiger anderslautender Aussagen und Pressemitteilungen wird der Wahlvorschlag der FDP, Dagmar Döring, auf dem Stimmzettel für die Bundestagswahl im Wahlkreis Wiesbaden stehen, erklärt die Wahlleiterin. Das Bundeswahlgesetz sieht eine Rücknahme eines Wahlvorschlages nur bis zum Zeitpunkt seiner Zulassung durch den Wahlausschuss vor. Die Zulassung der Wahlvorschläge zur Bundestagswahl am 22. September erfolgte durch den Wahlausschuss in seiner Sitzung am 26. Juli.
Symbolfoto