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Die FDP in Wiesbaden beschäftigt sich seit längerem intensiv mit der Windkraft und die FDP-Rathausfraktion hat im Herbst 2012 auch der Gründung der ESWE Taunuswind GmbH zugestimmt. Hier ging es aus Sicht der Liberalen vorrangig um die Erforschung, Prüfung und Planung von Windkraft-Anlagen.
"Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein der zukünftigen Energieversorgung. Dennoch müssen sie sich dem Wettbewerb stellen und bezahlbar bleiben. Solar-Anlagen auf jedem Dach haben sich in den letzten Jahren nur für einen bezahlt gemacht, nämlich für den, der sie auf dem Dach hatte. Bei der Windenergie ist es ähnlich. „Windkraftanlagen (WKA) machen nur dort Sinn, wo die Mindestanforderungen an die durchschnittliche Windgeschwindigkeit erfüllt werden und darüber hinaus sichergestellt ist, das die Menschen in der unmittelbaren Umgebung nicht über die Maßen in Mitleidenschaft gezogen werden!", so Norman Gabler, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Wiesbaden.
Nach einem knappen halben Jahr stellt die FDP fest, dass die Ergebnisse der Untersuchungen unbefriedigend sind. Die Rathaus-Fraktion der FDP Wiesbaden und ihr Fraktionsvorsitzender Michael Schlempp hat daher auch einen Antrag für die Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung eingereicht, der die Nutzung von alternativen Energie in den Mittelpunkt stellt, sich aber gegen die nicht schlüssige Planung von Windkraftanlagen auf dem Wiesbadener Stadtgebiet ausspricht.
"Es gibt Vorrangflächen, die für Windenergie ausgewiesen sind. Das ist Fakt. Wenn wir effiziente Technik einsetzen und die Anforderungen an Abstände und Windgeschwindigkeiten genau prüfen, kommen wir vielleicht zu dem Schluss, dass Windkraftanlagen auf dem Taunuskamm über Wiesbaden und den Naherholungsgebieten im Taunus nicht der richtige Weg sind. Auch kann durch effiziente Geräte die Anzahl der Anlagen auf ein Minimum reduziert werden", erklärt Gabler. Die Wiesbadener FDP hält sich mit der Aussage eine Hintertür auf, falls die weiteren Untersuchungen einen positiven Nutzen ausweisen.
Aus Sicht von Gabler scheint die Bewerbung Wiesbadens als UNESCO-Weltkulturerbe gefährdet zu sein, wenn auf dem Taunuskamm Windkrafträder errichtet werden. Der Stellvertretende Kreisvorsitzender kann auch nicht nachvollziehen, wie die Grünen den geplanten großflächigen Holzeinschlag im Wiesbadener und Taunussteiner Wald rechtfertigen: "Noch vor kurzem hätten sich die Grünen am liebsten an jeder Platane auf dem Bowlinggreen festgekettet und jetzt sollen mehrere Hektar platt gemacht werden. Wir brauchen hier eine breite Debatte in der Bevölkerung, denn die Mehrheit der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger möchte die WKA’s auf dem Taunuskamm nicht. Erneuerbare Energien sind notwendig und wünschenswert, das ist keine Frage. Sie müssen aber intelligent, leistungsstark und betriebswirtschaftlich genutzt werden."
Die FDP Wiesbaden weist darauf hin, dass sie sich das Thema ganz oben auf die Agenda geschrieben hat und in naher Zukunft eine Veranstaltung zum Thema Energie in Wiesbaden ausrichten wird.
Symbolfoto