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Nach zwei aufregenden Festival-Tagen stehen die Preisträgerinnen und Preisträger des European Youth Circus 2024 fest! Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) eröffnete die Gala-Vorstellung mit allen Preisträgern am Samstagabend unter anderem mit folgenden Worten: Junge Menschen aus Europa leben und arbeiten friedlich zusammen für ein gemeinsames Ziel. Das ist gerade in den heutigen Zeiten nicht selbstverständlich und verdient somit größte Wertschätzung.
Die Gewinner des diesjährigen European Youth Circus stehen fest und feierten ihren Sieg am Samstagabend vor ausverkauftem Haus im Chapiteau auf dem Dernschen Gelände. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende würdigte die Leistungen der jungen Artistinnen und Artisten und hob in seiner Rede ganz besonders hervor, dass hier 26 junge Menschen, aus 12 Ländern, friedlich zusammenarbeiten. Eine Tatsache, die angesichts zahlreicher Kriege und Konflikte, auch auf europäischem Boden, ganz besonders hervorzuhaben sei.
In der Altersklasse bis 17 Jahre ging Gold an Stela Stankeviciuté aus Litauen, mit dem Cyr Wheel – dem Rhönrad für Arme – wie der Moderator des Abends treffend bemerkte. Im Gegensatz zum Klassiker Rhönrad besteht das Cyr Wheel nur aus einem einfach Ring, in und mit dem sich die Artistin dreidimensional bewegt. Stela überzeugte die Jury mit ihrer Darbietung, in der sie kreativ die Bewegungen in und mit dem Rad mit der begleitenden Musik zu einem harmonischen Bild verbindet. Zusätzlich wurde sie deshalb auch mit dem Preis des Zirkus „Flic Flac“, Nürnberg ausgezeichnet, der mit einem Engagement verbunden ist.
Im Wettbewerb der 18- bis 25-jährigen, holte sich die 20-jährige Vladyslave Naraieva aus der Ukraine mit ihrer Handstand-Equilibristik-Nummer das Preisgeld von 3.500 Euro. Naraieva zeigt mit „The Witch“ eine zurzeit einzigartige Performance in der erstmals „Ein-Arm- Equilibristik“ mit Hula-Hoop Jonglage verbunden wird. Die Künstlerin zeigte diese schwierige und kraftraubende Übung mit unglaublicher Ausdauer und Präzision dem begeisterten Publikum, dass diese Nummer mit stehenden Ovationen feierte.
Das ukrainische Duo Hide, sicherte sich Silber mit einer synchronen Acrobatic Nummer. Außergewöhnlich ist die unglaubliche Kraft und die Dynamik, die Daria Naumeiko (17) und Mariana Punchak (14) dabei ausstrahlen. Ein Duo von dem man in der Welt des Zirkus sicher noch hören wird.
Was mit einem simplen Diabolo möglich ist, zeigte die 21-jährige Ioi Hei Iong aus Portugal. Die Artistin mit chinesischen Wurzeln nutzt komplexe Techniken, um vertikal und horizontal Diabolos mit zwei Handstäben durch die Luft zu wirbeln. Die meisten Tricks hat sie selbst entwickelt und hat damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Welt der Diabolo-Artistik. Dafür wurde sie von der Fachjury mit „Silber“ in der Altersklasse 18- bis 25 Jahre ausgezeichnet. Mit ihrer Show überzeugte sie auch das Wiesbadener Publikum und erhielt dafür zusätzlich den mit 1.000 Euro dotierten Zuschauer „Preis der Herzen“.
Eine echte Entdeckung ist die 14-jährige Viktoria Voitko, die die Jury mit ihrer Equlibristik Darbietung überzeugte und Bronze in ihrer Altersklasse gewann. Man kann nur ahnen wie viele hunderte Stunden ein Körper gebogen und gedreht werden muss, um eine solche Kombination aus Kraft und Beweglichkeit aufzubringen. Das Wiesbadener Publikum verneigte sich vor einer Künstlerin, die eine unglaubliche Show zeigte.
Was das Duo „The Anna´s“ am fliegenden Mast zeigte, raubte nicht nur der Jury den Atem. Die beiden 18-jährigen Artistinnen Anna Stepanian und Panna Kacsas-Liyszki. Eine Nummer die auf absolutem Vertrauen zwischen den beiden Akrobatinnen basiert, die sich blind auf die Kraft der Partnerin verlassen müssen. Ein besonderes Highlight in der Perfomance ist die Zopfhang Akrobatik von Panna, die, nur an ihren Haaren hängend, Elemente in die luftige Show unter der Zirkuskuppel einbindet.
Den erstmalig vergebenen Preis der Kinderjury ging an das Duo Fusion das mit seiner faszinierenden LED-Jonglage den Geschmack der jungen Jurymitglieder getroffen hatte.
Man möchte nicht in der Haut der Jurorinnen und Juroren stecken, die die vier Shows am Donnerstag und Freitag aufmerksam verfolgten, um am Ende die Sieger für die insgesamt 19 Preise küren mussten, die zum Teil hier unerwähnt bleiben müssen. Einen Eindruck vermitteln die zahlreichen Bildergalerien hier auf Wiesbadenaktuell.
Obwohl viele Artisten sehr jung und noch nicht so erfahren sind, präsentierten sie ihre Nummern in einer wunderbaren Perfektion. Auch die Moderation der Shows kann man ohne Übertreibung als Highlight bezeichnen. Robeat – Musiker, Beatboxer und Entertainer konnte sich hören und sehen lassen! Er vereinte Geräusche, coole Sounds und mitreißende Beats zu spannenden Klangwelten, in die er das Publikum einbezog und der Lust auf mehr machte.
Wer in diesem Jahr die Vorstellungen des European Youth Circus versäumt hat, sollte sich die Veranstaltung – die alle zwei Jahre in Wiesbaden stattfindet - für 2026 am besten gleich direkt im Kalender vormerken. Die, die 2024 dabei waren werden das nämlich ganz sicher tun!
Ganz im Stil der Olympischen Spiele, kann man sagen. „Das war der beste European Youth Circus aller Zeiten!“ Das Publikum erlebte in allen Shows ein Feuerwerk an Artistik, Unterhaltung und innovativen Interpretationen traditioneller und neue Varieté und Zirkusnummern.
Den Abschluss des diesjährigen European Youth Festivals möchten wir dem Urgestein des Varieté-Theaters im Rhein-Main-Gebiet, dem Gründer des Frankfurter Tigerpalastes, Jonny Klinke, widmen. Wenn Johnny einmal „Achtung Wortspiel“ die Klinke seines Tigerpalastes in eine andere Hand gibt, muss man sich um den Artistennachwuchs keine Sorgen machen.
Rar ist sind Menschen wie er, die für den Zirkus brennen, an ihn und seine Zukunft glauben und die nicht aufhören ihn zu den Menschen zu bringen.
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