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Angeführt von DACHO Vorsitzendem Simon Rottloff und Sitzungspräsident Andreas Taschler zogen 220 Narren aus alle Wiesbadener Fastnachtsvereinen in den bunt geschmückten Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhaus.
So hatte sich das Andreas Taschler seinen ersten Auftritt als Sitzungspräsident der DACHO sicher nicht vorgestellt. Am Vortag lag er noch mit 40 Grad Fieber im Bett, doch dank der guten Pflege seiner Gattin, die ihn mit geheimen Elixiren wieder flott machte, konnte er die fast fünfstündige Sitzung gut überstehen.
Die Kampagne 2015/16 ist für die DACHO und die Wiesbadener Fastnacht ein großes Jubiläumsjahr. Neben der DACHO feiern 10 weitere Vereine ihr langjähriges Bestehen. Und so ging der Vorsitzende Simon Rottloff in einer Ansprache auch auf das 66-jähirge Jubiläum der DACHO ein. Mit ihrem Motto „6 x11 wir feiern groß, ab uff die Gass, da iss was los“ würdigt die DACHO auch die Straßenfastnacht, die in Wiesbaden gefördert werden soll. Außerdem lobte er Andy Taschler für seine Zusage, den zurückgetretenen Peter Beuth, der sich als hessischer Innenminister in diesem Jahr aufgrund der zahlreichen Aufgaben nicht der Herausforderung stellen konnte, hervorragend zu vertreten.
Und dann ging mit Detlef Sissol ein echtes Fastnachtsschwergewicht in die Bütt. In bekannt träger Art, präsentierte er sich als "Weihnachtsmuffel" und schilderte seine qualvolles Leben im Advent vom Kauf des Weihnachtsbaums bis zur Entsorgung desselben. Die über 1.200 Zuschauer dankten ihm mit herzlichem Lachen und großem Applaus. Die zweimaligen Deutschen Meister im karnevalistischen Tanzsport Sarah Danowski und Nico Bonn stellten ansprechend unter Beweis, dass der Nachwuchs gut aufgestellt ist.
Bernhard Knab als "Deutscher Michel" steht bereits seit 35 Jahren in der Bütt. Als Protokoller legte er bei seiner Rede den Finger in so manche politische und gesellschaftliche Wunde. Er schlug einen Bogen von Paris bis Istanbul, über Fremdenhass zu den Flüchtlingen und berührte die Menschen mit seiner Geste, dass er als Zeichen gegen den Terror stets eine französische und eine deutsche Flagge sowie einen Bleistift in Memoriam an die getöteten Journalisten von Charlie Hebdo trägt.
Weiter ging es mit den 26 Tänzerinnen der Dacho-Stadtgarde. Ein großes Lob die Choreographen, die aus den zahlreichen verschiedenen Kostümen der Tanzmariechen ein herrliches Farbfeuerwerk zauberten.
Als nächstes stieg Peter Kuhn als "Wetterfrosch" in die Bütt. Das Mitglied der „Schwarze Elf Schweinfurt“ ist seit 1991 Büttenredner und wurde bereits mehrfach für seine Arbeit in der Fastnacht geehrt und ausgezeichnet. Mit feinen Wortspielen zog er eine politische Wetterbilanz und ließ so manchen Politiker im Regen stehen. Aber auch der Fußball mit seinen Funktionären bekam eine kalte Dusche ab. Das Publikum dankte es mit stürmischen Applaus.
Die drei Colonias brachten im Anschluss musikalisch richtig Stimmung in den Saal. Gemeinsam mit dem Prinzenpaar Harald I. und Jasmin I. und dem Kinderprinzenpaar Ricardo I und Vanessa II. wurde gesungen, geschunkelt und gelacht.
Ein wahrer Goldschatz für die Fastnacht ist die erst 14-jährige Leonie Zimmer. Das Multitalent tanzt seit ihrem sechsten Lebensjahr und stand schon mit sieben das erste Mal in der Bütt. Charmant, lebhaft und witzig berichtete sie in bestem "pälzer Dialekt" von ihrer Reise durch die Welt und begeisterte damit das Wiesbadener Publikum.
Günni Tannrath und Frau zeigten Szenen ihrer saarländischen Ehe und so manches Paar im Saal schien kleine déjà vu Momente zu haben. Wolfgang Düringer schloss sich als Aushilfskellner mit seinem Vortrag im Stil des gespielten Witz an.
Höhepunkt war der Auftritt der 58 Tänzerinnen und Tänzer des Tanzcorps Fidele Sandhasen Oberlar e.V.. Hier sind Männer noch echte Kerle, tragen die Mädchen auf den Schultern und schleudern, werfen und wirbeln deren Körper durch die Luft, als gäbe es keine Schwerkraft. Manch einer im Saal hielt den Atem an, so schnell und perfekt war diese akrobatische Show.
Das Finale mit den Mainzer Hofsängern war ein grandioser Erfolg. Auch diesmal enttäuschten die Mainzer Nachbarn nicht und brachten den Saal zum Kochen. Den glanzvollen Schlusspunkt setzte das herrliche Bühnenfeuerwerk mit großem Konfettiregen, bei der Zugabe der Hofsänger. Gemeinsam mit den Künstlern, ließen die Zuschauer den Abend noch im angrenzenden Festsaal bei der traditionellen Konfetti-Party ausklingen. Die schweizer Gruppe POP Alpin aus Basel, zog mit ihrer Musik das Partyvolk auf die Tanzfläche.
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