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In einer gut organsierten Maßnahme sind am Dienstag planmäßig die ersten Flüchtlinge aus der Notunterkunft in der Kellerskopfhalle in Naurod, in die August-Hermann-Francke-Schule in der Hollerbornstraße verlegt worden. Die Flüchtlinge wurden am Montag über den geplanten Umzug durch Dolmetscher informiert. Die Menschen haben es ruhig und sehr offen aufgenommen.
Nachdem sie am Dienstagmorgen ihre wenigen persönlichen Sachen zusammengepackt hatten, wurden die Betten in Naurod, von Feuerwehr, THW und dem ASB, abgebaut und während die Flüchtlinge noch einmal gemeinsam Mittag aßen, in die August-Hermann-Francke-Schule transportiert und dort wieder aufgebaut. Nach dem Essen wurden die Menschen mit zwei ESWE-Bussen im Pendelverkehr in ihre neue Notunterkunft gebracht. Dort bezogen sie die Räume der Schule, die in den vergangenen Tagen in Windeseile hergerichtet wurden. Am späten Nachmittag verließ der Letzte von knapp 200 Flüchtlingen aus Naurod den Bus und bezog sein neues Quartier.
Der ASB wird die Menschen in der August-Hermann-Francke-Schule wie bereits in der Kellerskopfhalle weiter betreuen. Somit wurde auch die ganze Infrastruktur, die in den vergangenen Wochen in Naurod aufgebaut wurden in die neue Unterkunft verlegt.
Die Flüchtlinge waren noch nicht alle da, da kamen am Nachmittag bereits zwei Wiesbadenerinnen mit vier Säcken Kleidung vorbei, die sie spendeten. Die Hilfsbereitschaft ist weiterhin aus der Bevölkerung riesig.
„Der Umzug ist – dank der prima Gemeinschaftsarbeit von ASB, DRK Rheingau-Taunus, THW, DLRG, Feuerwehr, Polizei, Gesundheitsamt und Ordnungsamt – ruhig verlaufen. Jetzt müssen sich die Menschen erstmal neu orientieren“, erklärt Oberbürgermeister Sven Gerich. „Wir liegen zeitlich voll im Plan: Wie angekündigt haben wir die Halle in Naurod am Dienstag geräumt, die anderen Hallen folgen, sobald das Simeonhaus bezugsfähig ist. Hier liegen wir ebenfalls im Zeitplan, der Umzug soll Mitte Oktober erfolgen. Die Stadt hat sich für den Umzug der Flüchtlinge in die beiden leerstehenden städtischen Gebäude entschieden, da das Land Hessen in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, dass Wiesbaden die Notunterkünfte „bis auf weiteres“ aufrechterhalten muss.
Jetzt arbeitet die Stadt auch mit Hochdruck daran, die Kellerskopfhalle Naurod wieder für den normalen Schul- und Vereinssport öffnen zu können.“ Sobald die Halle komplett geräumt ist, wird mit der Grundreinigung und der Wiederherstellung begonnen. Ziel ist es, dass sie Ende der Woche wieder ganz normal genutzt werden kann.
„Die Helferinnen und Helfer haben das sehr gut organisiert, dafür nochmal ein herzlicher Dank. Nur durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligter können wir einen so reibungslosen Ablauf in Wiesbaden gewährleisten“, so der Leiter der Wiesbadener Berufsfeuerwehr Harald Müller.
„Wir danken allen Sportlerinnen und Sportlern nochmals für ihre tolle Solidarität untereinander, und allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern für ihre Geduld“, erklärt Sportamtsleiter Karsten Schütze, dessen Amt die betroffenen Vereine in den vergangenen Wochen intensiv informiert und unterstützt hat und dabei größtenteils auf „außerordentliches Verständnis und beeindruckende Kooperationen“ gestoßen ist. „Auch wenn die Situation für alle eine Herausforderung bedeutet, ist es doch toll mitzuerleben, wie sich die Vereine untereinander helfen und teilweise sogar noch zusätzlich ihre Unterstützung für die Flüchtlinge anbieten. Wir sind wirklich beeindruckt von der Kameradschaft und Hilfsbereitschaft“, meint Schütze.
Die August-Hermann-Francke-Schule ist mit Zäunen geschützt. Sicherheitspersonal steht rund um das Gelände und passt darauf auf, das sich niemand Fremdes Zugang verschafft. In der August-Hermann-Francke-Schule stehen rund 300 Betten zur Verfügung, für das Simeonhaus rechnet man mit etwa 500 Betten. Zurzeit sind knapp 700 Personen in den Notunterkünften in Wiesbaden untergebracht.
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