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Wiesbaden war vorbereitet, als in der vergangenen Nacht die ersten Flüchtlinge, von München kommend, am Frankfurter Hauptbahnhof eintrafen. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wurden die 411 Menschen mit neun ESWE Sonderbussen dort abgeholt und in die vorbreiteten Notunterkünfte der Wiesbadener Vororte Nordenstadt, Breckenheim und Naurod gebracht.
In Zehnergruppen verließen die Menschen die Busse, um nach einer formlosen Registrierung und einem ersten kurzen medizinischen Check-up, mit Lebensmitteln versorgt, in den vorbereiteten Schlafmöglichkeiten erschöpft etwas Ruhe zu finden. Eine Auskunft zur Herkunft der in den Wiesbadener Notunterkünften untergebrachten Flüchtlinge wird frühestens im Laufe des Tages möglich sein.
Oberbürgermeister Sven Gerich der in der Nacht zwei Mal die Notunterkünfte besuchte, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen, dankte allen Helferinnen und Helfern für die hervorragende Arbeit der vergangenen Tage und Stunden: „Die gesamte Vorbereitung und Unterbringung verlief reibungslos, alle Helferinnen und Helfer waren nicht nur perfekt vorbereitet, sondern auch äußerst motiviert, den Flüchtlingen eine gute erste Unterkunft zu bieten und sie mit dem Nötigsten zu versorgen“, sagt der Oberbürgermeister, bei seiner Runde durch die drei Vororte.
Bereits heute Morgen verließ gut die Hälfte der Menschen die Unterkunft, um sich auf den Weg zu Freunden oder Verwandten in Deutschland und Schweden zu machen. Wie auch schon in der Bürgerversammlung am Montag, betonte Gerich erneut, dass die Menschen hier in Deutschland ein uneingeschränktes Bewegungsrecht haben und nicht an einer Weiterreise gehindert werden. Nach unbestätigten Meldungen wird bereits für heute, die Ankunft von weiteren 100 bis 300 Menschen erwartet. Parallel stehen die zuständigen Behörden in ständigem Kontakt mit den Auffangunterkünften in und um Gießen, um Flüchtlinge bei frei werdenden Kapazitäten zu verlegen.
OB Gerich legt Wert auf die Feststellung, dass die Einsatzkräfte des Roten Kreuz, des Arbeiter Samariter Bund, der Johanniter und des THW sowie der Freiwilligen Feuerwehrrn ihre Arbeit im Rahmen eines Ehrenamtes durchführen und zusätzlich auch noch ihrer regulären Arbeit nachgehen müssen. Insgesamt sind rund 600 Personen (ohne die freiwillgen Helfer aus der Bevölkerung) rotierend im Einsatz. Auch der Nordenstadter Ortsvorsteher Rainer Pfeifer findet ausschließlich lobende und dankende Wort für seine Bürger, die sich ausnehmend stark engagieren. Zusammen mit Sven Gerich und Harald Müller, dem Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, bittet er darum, Hilfsangebote über das extra eingerichtete Bürgertelefon zu melden von dort aus wird die Hilfe koordiniert und den aktuell drei Standorten zugeteilt - siehe InfoBox.
Viele der Ankömmlinge sind bereits seit Monaten auf der Flucht und besitzen, neben etwas Bargeld, wirklich nur noch das, was sie am Körper tragen. Dabei konnte man bei ihrer Ankunft sehen, dass sie noch keineswegs auf die jetzt hier herrschenden kälteren Temperaturen eingestellt sind. T-Shirt und FlipFlops waren häufig getragene Kleidungsstücke. Deshalb wird in erster Linie um Decken, Kissen und warme Kleidung sowie Schuhen gebeten, aber auch Kinderspielzeug wird weiterhin gerne genommen.
Aufgrund der unklaren Informationslage, haben sich die Behörden unter der Federführung von Gerich, entschlossen auch die Halle in Auringen in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Somit hat Wiesbaden im Moment die Lage gut im Griff und ist auch auf zusätzliche Flüchtlinge vorbereitet.
Weitere Informationen folgen in Kürze!
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Für Bürgerinnen und Bürge, die Hilfsangebote abgeben oder sich informieren möchten, wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, das zwischen 10:00 und 22:00 Uhr besetzt ist.
Telefon: 0611 / 318080
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegen die aktuellen Informationen vor und sie werden ihr Bestes geben, Ihrem Informationsbedürfnis nachzukommen.