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Die Damen der Närrischen Garde hatten sich mächtig was vorgenommen – eine Damensitzung, die bei den anwesenden Frauen keine Wünsche offen lassen sollte und so ging es am Weiberfastnachts-Donnerstag, 4. Februar, sofort richtig rund im Wiesbadener Tattersall.
Nach der Vorstellung der Mitglieder, nahmen die Tänzerinnen in ihrer Rolle als Komitee Platz und führten mit Charme und offensichtlichem Spaß durchs Programm.
Das „Kolpinger Männerballet“, schon Stammgast bei den Sitzungen der Närrischen Garde, schonte sich nicht und zeigte flotte „Frauen“ und feurige Torreros zum spanischen Medley. Neben Hebefiguren und spannenden Tanzbildern im Hauptteil, punktete die Zugabe mit Spaßfaktor zum Song „Geh‘ mal Bier holen, du wirst schon wieder hässlich. Denn ich mein, dass du hässlich bist, das muss ja nicht sein“. Die Frauen nahmen es mit Humor und spendeten reichlich Applaus.
Es folgte ein Vortrag des „Empfangsmitarbeiter Robin“, der im Hotel 5 Jahreszeiten schon so einiges erlebt hatte. Dem Carnevalsverein Idstein angehörig, wird Robin Rütten gefördert vom Literarischen Komitee Köln. Wer mehr von Robin sehen möchten, findet die nächsten Veranstaltungstermine mit ihm auf seiner Homepage.
Die „Atzmann Tornados“ sind DIE Männershowtanzgruppe aus Heidenrod-Dickschied. Das ist ja nicht gerade New York City – aber ihre Show war spitzenklasse. Prächtige Kostüme, Ausdruck und tänzerisches Können brachten die Mädels im Saal zum Kreischen – und das ganz ohne zu viele Hüllen fallen lassen zu müssen. Diese Truppe ist zurecht bekannt und beliebt im ganzen Rhein-Main-Gebiet!
Nach Begrüßung der Ehrengäste rockte Ute Schreiner die Bühne: Ihre hessisch vorgetragenen Erlebnisse bei der Partnersuche trieben den Gästen die Lachtränen in die Augen. Nachdem „Herbert“ im Saal nirgends zu finden war, musste „Empfangsmitarbeiter Robin“ als willfähriges Opfer von Utes Begierde herhalten – sie becircte ihn mit ihrem Stangentanz schier bis zum Wahnsinn… Mit der gesungenen Zugabe hatte Ute dann auch noch die letzten Zuschauer auf die Stühle getrieben und sich die dreifache Rakete mehr als verdient.
Die Männer-Showtanz-Gruppe des CV 1873 Oppenheim e.V. „O-Town Players“ schlugen das Publikum zunächst mit der Vorführung der Erschaffung von Frankensteins Monster in den Bann „2016 soll das Experiment wirklich gelingen“, die im Tanz aller erschaffenen Monster mündete. Eine Spitzenperformance, Musik, Schauspiel und Tanz aufeinander abgestimmt. Eine getanzte Geschichte, die die Mädels im Saal mitriss und begeisterte. Kein Wunder, das diese tolle Truppe, deren jüngstes Mitglied 18 und der älteste Tänzer 49 ist, bereits einen dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft der Männerballette einheimsen konnte!
Im Programm folgte ein weiteres Männerballett: Die „Funkenspritzer“ aus Weiterstadt reisten dieses Jahr „Back to the Future“. Beginnend mit der Szene, in der Marty mit Doc Brown versehentlich im Jahr 1955 landete, waren plötzlich „Girlies“ im Pünktchenkleid mit Petticoat und flotte Rocke`n Roller auf der Bühne und tanzten zu „Jive Bunny Jive“. Die 18-Mann-Truppe konnte sich im Laufe des Auftritts noch weiter steigern und brachte den Saal mit der Zugabe einer – gemäßigten - Stripeinlage zum Kochen.
Die „MenShow“ des Taunussteiner Carneval Verein 1979 e.V. "Die Gockel" startete mit Pyramiden aus Astronauten. Der Saal wurde zur Bühne, bis die Truppe dann die eigentliche Bühne enterte. Bei klassischem Showtanz, verbunden mit prächtigen Kostümen und lustigen Ideen (haben Sie schon tanzende Elche und den Grinch oder Schuhplattlern bei der Närrischen Garde gesehen?) machte das Zuschauen richtig Spaß.
Die Pause, die nach dem dynamischen Programm alle gut brauchen konnten, füllte bestens die DJane, die nun als Alleinunterhalterin herhielt.
Die Gesangsgruppe „Die Amandas“ vom CC Mainz, hatten den Saal von Anfang an im Griff. Statt „Atemlos“ hieß es hier: Narren ziehen durch die Nacht. Professioneller, vierstimmiger Gesang mit frechen Texten, ließen alle gutgelaunt mitsingen.
Eine Polonaise überbrückte die kleine Umbau-Pause , bis die „Dunkerboys“ des TSC Wörsdorf ihr Programm präsentieren konnten. Sie starteten im Schottenlook (ja, es war was drunter, goldene Hotpants) und tanzten sich mit mehreren Kostümwechseln zu „Highway to Hell“ in Netzstrümpfen, Minirock und mit Luftgitarrenspiel zu „Black Betty“ in ein tolles Schlussbild hinein.
First Generation starteten in Phantasieuniformen Showtanz mit Ausdruck. Zur großen Überraschung dann auch mit Beleuchtung, denn an der Kleidung waren überall LED-Lämpchen in unterschiedlichen Farben angebracht, die je nach Move leuchteten. Bei abgedunkeltem Saal ein spannendes Spektakel, das für Begeisterung sorgte!
Aus Hessen kamen die nächsten Gäste, „Die Wingertsknorzen“, Showtanzgruppe des TSC „Die Nachteulen“ Hochheim. Hier ging im Märchenwald die Post ab. Tolle Kostüme und viel Humor in ihrem Tanz bewiesen die Jungs nicht zuletzt in ihrer Zugabe, einem alle amüsant-verwirrenden Klatschspiel.
Auch die „Dodos“ von der Sängerlust Arion waren schon zum wiederholten Mal gerngesehene Gäste, brachten viel gute Laune und heizten mit schwungvollem Tanz ein. Der Playback Express präsentierte eigene Gags und deftige in Szene gesetzte Hits der Fastnacht: Statt „In the Ghetto“ hieß es hier in bestem hessisch „Is de Gerd do?“ und „Ich hab mich tausendmal gewogen“. Der Höhepunkt war sicher die um den Hals gehängten Pfannen, auf denen mit Kochlöffeln die „Glocken von Rom“ zum Klingen gebracht wurden. Ein wirklich humorvoller Ausklang des Abends.
Das Publikum erlebte eine klassische Damensitzung mit einer hervorragenden Komitee-Vorsitzenden, die den Saal wie die Programmführung bestens im Griff hatte.
Ein kleiner Wermutstropfen war die etwas zu gering besetzte Servicemannschaft, die die Wartezeiten für Durstige oft einfach zu lang werden ließ und der tanzgruppenlastige Mix des Programms, was von Teilen des Publikums mit vorzeitigem Verlassen des Saals quittiert wurde.
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Fotos Verena Schwan