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Zum 25-jährigen Bestehen seit der Wiedergründung im Jahr 1988 lud die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte am Freitag zu einer akademischen Feier in die Katholische Kirchengemeinde ein.
Nach dem Sektempfang im Foyer führte das Feuerwehrmitglied Patrick Burger durch die Feierstunde. Wehrführer Andreas Wolf erinnerte an die Zeit im Jahr 1988. Ein ABC-Zug und die Rettungshundestaffel bestand zu diesem Zeitpunkt. Am 14. April 1988 wurde die Feuerwehr Stadtmitte mit 9 Mitgliedern gegründet und war die 20. Freiwillige Wehr in Wiesbaden. Die Wiedergründung wurde von einigen Wehren im Stadtgebiet kritisch gesehen, da ein Weggang von Mitgliedern von den Ortsteilwehren zur Stadtwehr befürchtet wurde.
Die Geschichte der Feuerwehr Stadtmitte ist allerdings deutlich älter. Nach dem Brand der Mauritiuskirche im Jahr 1850 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Wiesbaden, das Pompier-Corps mit zunächst 42 Mann gegründet. Die Berufsfeuerwehr wurde im Jahr 1903 gründet. Sieben Jahre später meldete sich die Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden Stadt inaktiv, ohne ganz aufgelöst zu werden.
Heute ist die Feuerwehr Stadtmitte nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2012 wurden die Mitglieder zu 177 Einsätzen alarmiert. Das Einsatzgebiet umfasst die Innenstadtbezirke Mitte, Rheingauviertel/Hollerborn, Westend, Nordost, Südost und Klarenthal. Der aktuelle Mitgliederbestand bewegt sich bei 62 Aktiven, 19 Jugendlichen und 77 Passiven. Insgesamt 14 Frauen sind in der Wehr tätig.
Nach der Umstrukturierung des Katastrophenschutzes übernimmt die Wehr neben dem Brandschutz auch die Rettungshundestaffel, Logistik und den Gefahrstoff-ABC-Zug. Die GABC-Messzentrale im Katastrophenschutzstab wird von einigen Mitgliedern besetzt.
Am 15. Oktober 1988 wurde durch Daniel Corzelius die Jugendfeuerwehr gegründet. In einer Holzbaracke auf dem Hof der Berufsfeuerwehr kamen zu Beginn 6 Jugendliche vorbei. Mit wenigen Mitteln startete die Jugendwehr und musste bei einigen Dingen improvisieren.
Jugendwartin Verena Christ wies jedoch daraufhin, dass bereits im Jahr 1888 eine Jugendgruppe im Pompier-Corps existierte, die sich jedoch am 25. April 1910 wieder auflöste.
Es folgten weitere Grußworte von geladenen Gästen. Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel überbrachte die Glückwünsche von Oberbürgermeister Sven Gerich, der wegen parallelen Terminen verhindert war. Nickel wies auf die bedeutende Historie der Wehr hin und lobte die Einsatzbereitschaft. Ernst-Ewald Roth, Mitglied des Landtags, lobte das besondere soziale Engagement der Feuerwehr. Er selbst war viele Jahre aktives Mitglied und kann gut nachvollziehen, was die Wehrmänner und -frauen an Einsatz leisten.
Klarenthals Ortsvorsteher Gunter Ludwig verfolgt und begleitet seit dem Jahr 1989 den Verlauf der Freiwilligen Wehr Stadtmitte und dankte für die vielfältige Unterstützung.
Leitender Branddirektor Harald Müller hob die einzelnen Abteilungen der Wehr hervor. Die Rettungshundestaffel ist hessenweit bekannt und war schon mehrfach zu Auslandseinsätzen gerufen worden. Die beengten Räumlichkeiten vor 25 Jahren sind glücklerweise Geschichte. Mit dem Sonderkonjunkturpaket konnte vor gut zwei Jahren die Räumlichkeiten der Stadtwehr modernisiert und ausgebaut werden. Müller dankte für das außergewöhnliche Engagement der Wehr, die im Schnitt jeden zweiten Tag einen Einsatz absolviert. Von den Kollegen der Berufsfeuerwehr überreichte Müller eine Fotokollage.
Kaplan Steffen Heinrich, selbst Mitglied der Freiwilligen Wehr, gedachte den toten Kameraden und segnete die Feuerwehrkräfte. Stadtjugendfeuerwehrwart Dagobert Doos lobte die gute Zusammenarbeit mit der Wehr, die sich bei besonders bei übergreifenden Veranstaltungen einsetzt und überreichte einen Scheck der Sparkassenversicherung. Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Weber, von der Sparda Bank Hessen, dankte der Wehr für ihren Einsatz. Die Genossenschaftsbank spendet 1.000 Euro an die Wehr.
Nach den Grußworten wurden einige Mitglieder der Einsatzabteilung, die sich in der Jugendfeuerwehr besonders eingesetzt haben, geehrt. Das Ehepaar Verena und Björn Christ erhielt jeweils die Florian-Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Gold, da sie seit mehr als 10 Jahren die Leitung der Jugendwehr übernommen haben. Der langjährige Betreuer Konrad Magnet erhielt die Auszeichnung in Silber. Manuel Kruse, Thorsten Hartel und Michael Geisenheimer bekamen die Brozene Auszeichnung verliehen. Nach dem offiziellen Teil wurde im Foyer das Fingerfood-Buffet eröffnet. Die Band "Happy Jazz" sorgte für die musikalische Untermalung.
Bereits am Samstagvormittag ging weiter. Die Jugendfeuerwehr hatte zu einer Wanderrallye eingeladen. Die Jugendwehren Delkenheim, Breckenheim, Erbenheim und Kastel nahmen teil. Sieben gemischte Teams wurden gebildet. Unterwegs gab es sieben Stationen, bei dem Aufgaben gelöst werden sollten. Der frisch gebackene Oberbürgermeister Sven Gerich schloss sich einer Gruppe an und machte bei den einzelnen Stationen außer Konkurrenz mit. Nach der Rückkehr an die Feuerwache wurden die Ergebnisse der Gruppen bekannt gegeben. Die teilnehmenden Wehren bekamen für ihren Besuch eine Dose Süßigkeiten und ein Bilderrahmen überreicht, so auch für Bürgermeister Gerich.
Direkt nach der Wanderrallye schloss sich der Familientag an, zu dem die Wehren aus dem Umkreis eingeladen wurden. Für die kleinen Gäste gab es Spiele und eine Hüpfburg. Für Unterhaltung der Gäste sorgte eine Blaskapelle. Bei angenehmen Temperaturen wurde bis in den späten Abend gefeiert.