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Die Kanarendüse dreht am Heiligabend so richtig auf. Schon am 4. Adventssonntag wurden im Südwesten in Freiburg frühlingshafte 15 Grad und 13 Grad in Wiesbaden gemessen. Am Montag wird es noch wärmer. Im Süden und dort besonders im Alpenvorland werden stellenweise 18 oder 19 Grad erreicht. „Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass an einigen Stellen auch die 20-Grad-Marke erreicht werden könnte! Das wäre dann das hitzigste Weihnachtsfest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, quasi inklusive Grillen im T-Shirt. Auch dort wo es am Sonntag noch frostig mit Schnee oder Glatteis war, wird im Laufe des Tages die Frostluft weggeblasen“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net. Auch in Wiesbaden wird es am Heiligabend mild bis frühlingshaft. Das Thermometer soll bis zu 15 Grad tagsüber anzeigen. Auch wenn das Christkind kommt werden es noch milde 10 Grad sein. Die genauen Aussichten für Heiligabend und die nächsten Tage finden Sie in unserer InfoBox.
Das bisher wärmste Weihnachtsfest konnte Deutschland im Jahr 1977 feiern. Damals wurden nahezu flächendeckend frühlingshafte Werte erreicht. Schuld an der aktuellen Wärme ist sehr warme Luft vom Atlantik. Diese ist schon vor einigen Tagen im Bereich der Kanaren losgezogen und dann über Nordafrika, Spanien und Frankreich zu uns gezogen.
Das ist die eine Seite von Europa. West- und Mitteleuropa kann Weihnachten fast schon im T-Shirt feiern. Doch in Osteuropa sieht es ganz anders aus. In Russland ist es der kälteste Dezember der letzten 50 Jahre. Die Temperaturen rutschen nachts teilweise unter minus 50 Grad. Dazu gab es immer wieder heftige Schneefälle, die immer wieder zu chaotischen Verkehrsverhältnissen führen. Teilweise geht auf den Straßen- und Schienenwegen nichts mehr. Es gab bereits etliche Kältetote.
Da stellt sich dann doch letztlich die Frage, wer es Weihnachten 2012 besser erwischt hat...
Aufgrund der starken Milderung kam es in den höheren Lagen zu Tauwetter. Zudem fiel am Samstag und Sonntag jede Menge Regen. Stellenweise kamen über 50 Liter pro Quadratmeter vom Himmel und dazu kam dann doch das Schmelzwasser. Das war dann für die meisten Flüsse des guten zu viel. Vielfach sind Bäche und Flüsse über die Ufer getreten und haben landwirtschaftliche Flächen und Wiesen überflutet. Stellenweise sind im Südwesten, aber auch in Bayern, Hessen und Thüringen aber auch schon erste Keller vollgelaufen. Da kann man nur sagen: eine schöne Bescherung! Auch über die Feiertage muss man gerade entlang des Rheins mit weiter steigenden Pegeln rechnen.
Das Thema Hochwasser wird uns bis zum Jahresende nicht mehr loslassen, denn es ziehen immer wieder Tiefdruckgebiete über uns hinweg und die bringen neben viel Wind auch immer wieder Regen. „Der Winter scheint sich im Flachland für das Jahr 2012 verabschiedet zu haben“ so Wetter-Experte Jung.
Aber auch der Trend für den Start ins neue Jahr verhofft für alle Flussanrainer nichts Gutes: Es drohen weitere, zum Teil heftige Niederschläge und Sturm!
Die Wetterentwicklung der kommenden Tage im Detail:
An Heiligabend (Montag) kommt zwischen vielen vorüberziehenden Wolkenfeldern auch häufig die Sonne hervor. Dazu kühlt sich die Luft in den Frühstunden auf 9 Grad ab und erwärmt sich tagsüber bis auf 13 bis 15 Grad. Der Wind weht aus Süd bis Südwest.
Am 1. Weihnachtsfeiertag (Dienstag) ziehen immer wieder teils ergiebige Regenschauer heran. Die Sonne kommt nur örtlich zum Vorschein, und die Temperaturen gehen am Morgen auf 8 Grad zurück. Am Tage steigen die Werte dann auf 10 Grad. Der Wind kommt aus südlichen Richtungen.
Am 2. Weihnachtsfeiertag (Mittwoch) kommt die Sonne nur noch gelegentlich in Wiesbaden zum Vorschein, meist wird sie von Wolken verdeckt. Die Tiefsttemperaturen betragen 6 Grad, die Höchstwerte 8 Grad. Dazu weht der Wind aus Südwest bis West.
Am Donnerstag fällt aus einer dichten Bewölkung immer wieder Regen. Die Sonne kommt kaum zum Vorschein. Die Luft kühlt sich in der Früh auf 7 Grad ab und erwärmt sich während des Tages bis auf 8 Grad. Der Wind kommt aus südwestlicher Richtung.
Quelle: www.wetter.net
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