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Ein Seismometernetzwerk wurde in den vergangenen Wochen installiert, dies gab das Gemeinschaftsprojekt Tiefe Geothermie bekannt. Die Projektpartner ESWE Versorgungs AG, das Umweltamt Wiesbaden und die Rhein-Main-Deponie GmbH erforschen mit Hilfe des Seismometernetzwerks die Erdbewegungen im Untergrund von Wiesbaden und im Main-Taunus-Kreis.
Insgesamt wurden fünf hochempfindliche Seismometer in und um das Erkundungsgebiet aufgebaut. Sie messen nun über einen Zeitraum von drei Jahren jede Bodenbewegung. Dazu gehören neben natürlichen Erschütterungen auch diejenigen, die durch Menschenhand ausgelöst werden – etwa durch Straßen- oder Schienenverkehr. Spürbare seismische Erschütterungen treten im Rhein-Main-Gebiet relativ selten auf. Die meisten seismischen Ereignisse sind in ihrer Intensität so schwach, dass wir sie ohne technische Hilfsmittel nicht einmal wahrnehmen können.
Durch den Aufbau von fünf Seismometerstationen und die Verwendung von öffentlichen Seismometerdaten kann der Ort, die Tiefe und die Intensität einer Erschütterung sehr genau bestimmt werden. Die gewonnen Ergebnisse ergänzen die bisher – etwa im Rahmen der 3D-Seismik – gewonnen Daten. Sie sind ein weiterer wichtiger Baustein bei der Erforschung des geologischen Untergrunds.
Die verwendeten Seismometer vom Typ Lennartz 3D Lite sind moderne kurzperiodische Seismometer, welche besonders für die Messung lokaler und regionaler Erdbewegungen geeignet sind. Die Geräte haben in etwa die Größe einer Schuhschachtel. Weitere Bestandteile sind eine Batterie und ein Transformator, der die Schwingungen in Daten umwandelt sowie ein Schreiber, der die Daten aufzeichnet.
Die fünf Standorte der Seismometer sind der Kellerskopf (Naurod), Langenhain, Froschpfuhl (Hattersheim), Mechthildshausen (Erbenheim/Delkenheim) und Budenheim. Die Standorte innerhalb des Messgebiets wurden so ausgewählt, dass Störeinflüsse wie Verkehr reduziert werden und die Messinstrumente optimal arbeiten können. Das Projekt erwartet ab Herbst 2014 erste verwertbare Auswertungen.
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Weitere Informationen zum Gemeinschaftsprojekt gibt auf www.tiefengeothermie-wiesbaden-rheinmain.de.
Foto: ESWE Versorgung