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Das der Gebäudereiniger nur im Innern von Bürohäusern arbeite ist ein Trugschluss. Strahlend und von Auszeichnung überrascht erzählt Josefine Schneller von der Vielseitigkeit Ihres Berufes. Fast täglich lerne sie neue Menschen kennen. Und immer wieder ist sie an verschiedenen Orten. An Orten, wo der Normalsterbliche gar nicht hinkomme. An Orte, wo sie selbst Einblicke in sonst abgeschirmte Bereiche erhält: einem Tresorraum etwa - oder in das Büro des hessischen Ministerpräsidenten.
Am liebsten blickt Josefine Schneller auf die vielen Außentätigkeiten zurück. Zu den Tätigkeiten des Gebäudereinigers zählt nämlich nicht das Reinigen von Büroräumen und Küchen, sondern auch das Säubern vor und auf den Gebäuden. Die bemoosten Dächer müssen ebenso sauber gehalten werden, wie die bemoosten Zugänge, Treppen und Geländer. All das muss gepflegt und gereinigt werden, und "geht auch mit schönen langen lackierten Fingernägeln".
Im dritten Lehrjahr sind die Fingernägel noch so hübsch, wie bei Ausbildungsbeginn. Das attestierte ihr bei der Urkundenverleihung auch Ralf Schlenzig, Mitglied der Geschäftsleitung, der sich noch gut an das Vorstellungsgespräch mit der damals 18-Jähringen erinnert. "Entgegen meinen Prophezeiungen sehen die Fingernägel von Josefine Schneller heute genauso schön aus wie damals."
Im Gespräch erzählte Schlenzig aber auch, dass dem Betrieb der Nachwuchs fehle. Dass man trotz breit angelegter Ausschreibung bis heute keine der zwei freien Lehrstellen besetzen konnte. Auf die Frage, welche Voraussetzungen Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf Gebäudereiniger mitbringen müssten erklärte Schlenzig. "Die Bewerber müssen körperlich fit sein, Spaß an Service und Lust auf Dienstleistung haben." Da ist es besonders wichtig, die Augen offen zu halten und auch Kleinigkeiten zu sehen - zu beseitigen.
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Foto: Volker Watschounek