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Der 11.11. ist nicht nur der Beginn der fünften Jahreszeit, sondern auch der Namenstag des Heiligen Martin. Er wurde Anfang des vierten Jahrhunderts in Ungarn, in dem damals zum römischen Weltreich gehörenden Sabaria geboren. Während seiner Zeit als römischer Legionär nahm er den christlichen Glauben an. Später wurde er Mönch und im Jahre 372 n. Chr. Dritter Bischof von Tours. Seine Berühmtheit verdankt er einer Legende die heute jedes Kind kennt.
An einem Wintertag begegnete Martin von Tours, der ab 334 römische Soldat war, am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In seiner barmherzigen Art teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem armen Bettler. Damit rettete er dem Mann das Leben, der ansonsten erfroren wäre. Als der Bettler sich bedanken wollte, ritt Martin mit seinem Teil des Umhangs davon.
Diese barmherzige Tat wird heute mit dem Sankt Martins-Umzug und dem gleichnamigen Feuer nachgestellt und gedacht. Und so trafen sich am Sonntagabend um kurz vor 18:00 Uhr rund 150 Kinder und Eltern an der Ländcheshalle, um mit Laternen und Lampions durch die Straße von Wallau zum Festplatz zu ziehen. Begleitet wurde die Prozession vom reitenden St. Martin und dem Musikzug Wallau die allerlei Lieder spielten.
Nach etwa einer halben Stunde erreichte der singende Lampionumzug das Ziel am Festplatz, wo Pfarrer Gerhard Hofmann die Sankt Martinsgeschichte vorlas.
Anschließend sollte das Martinsfeuer entzündet werden, doch da machte die EU den Veranstaltern und den Teilnehmern ein Strich durch die Rechnung. Die gespendeten Euro-Paletten ließen sich nicht in Brand stecken. Ganz gleich was die Freiwillige Feuerwehr Wallau auch unternahm, der Funke wollte nicht überspringen. Denn die Paletten waren nach neusten Sicherheitsbestimmungen mit einem Brandschutzmittel imprägniert, was das Holz völlig "kalt" ließ. Und so mussten sich klein wie groß bei Glühwein und Kinderpunsch sowie frischen Waffeln wärmen.
Und da am Sonntag der 11.11 war und die Narren die fünfte Jahreszeit einläuteten, waren die Waller Wespen nicht weit. Mit Sekt und guter Laune stießen sie auf den Kampagnenstart mit Witz und so mancher Narretei an.
Trotz fehlenden Martinsfeuers war es ein stimmungsvoller und gelungener Abend, der vor allem für die Kinder etwas besonderes und aufregendes war.