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Das Gewitter in der Nacht zum Dienstag hatte es in sich! Unglaublicher Wind in Sturmstärke bis hin zu orkanartigen Böen richteten in der Wiesbadener Innenstadt und einigen Vororten schwere Schäden an. In Medenbach und Breckenheim fiel für einige Zeit der Strom aus. Im Gegensatz zu den Unwettern in der Vergangenheit war nicht der Regen das Problem sondern die unzähligen Folgen des orkanartigen Sturms.
Zwar gab es bereits am Vortag eine Unwetterwarnung für die Nacht zum Dienstag, trotzdem überraschte die Stärke des Sturms die Einsatzkräfte und Bewohner. Gegen 2:45 Uhr kündigte sich das Orkantief mit heftigen Böen an. Blitze zuckten stroposkopartig am Himmel. Donner war nicht zu hören, nur das Pfeifen des Windes. Begleitet wurde das Wetter an vielen Stellen durch einen kurzen, aber extrem heftigen und dichten Regen.
Viele Wiesbadener wurden aus dem Schlaf gerissen und versuchten in letzter Minute, ihr Hab und Gut nach innen zu retten. In den sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos getauscht, um zu zeigen, wie sehr das Wetter vor der eigenen Haustür wütet oder einfach, um sich nicht so allein zu fühlen. Der Zeitpunkt, mitten in der Nacht, hat sicher dazu beigetragen, dass niemand verletzt wurde.
Wiesbaden ist gefühlt zurzeit eine einzige Baustelle. Viele Straßen werden repariert und sind durch Absperrungen und zusätzliche Schilder gesichert. Mit diesen Bauzäunen und –gittern hatte der Sturm leichtes Spiel. So wurden an einer Baustelle an der Mainzer Straße / Gustav-Stresemannring gut 25 Meter Bauzaun vollständig umgerissen und mussten wieder aufgerichtet werden.
In der Karlstraße stürzte eine Werbetafel auf die Straße und in der Adolfsallee, wie auch in zahlreichen anderen Straßen mit Baumbestand, fielen dicke Äste und ganze Bäume auf die geparkten Fahrzeuge und beschädigten sie teilweise bis hin zum Totalschaden.
In Bierstadt flüchteten Pferde von der Koppel und liefen frei auf der Straße herum.
Eine Betonlaterne in der Friedenstraße brach aus einer Höhe von einem Meter ab und zerstörte einen VW Tiguan komplett und touchierte danach noch einen VW Golf auf der anderen Seite der Straße. Zahlreiche umgestürzte Bäume beschädigten geparkte Pkw.
Ein Schwerpunkt der Schäden lag auf den Ausfallstraßen in Richtung Taunus. Bis weit in den Mittag arbeiten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiesbaden sowie allen Freiwilligen Wehren aus Wiesbaden an der Beseitigung der umgestürzten Bäume auf der B417 und B54. „Wir haben Mann und Maus im Einsatz“, sagt Johannes Mumbauer, Sprecher der Feuerwehr Wiesbaden. Auch Richtung Klarenthal / Georgenborn ist die Fahrbahn zwischenzeitlich geräumt. Hier lag ein über 20 Meter langer Baum mit einem Stammdurchmesser von 100 Zentimetern quer auf der Fahrbahn. Der musste aufwendig zerlegt und abtransportiert werden.
Die Sperrungen der Aarstraße und der Straßen über die Platte und der Hohen Wurzel werden abschnittsweise in beide Fahrtrichtungen freigegeben. Dabei kann es, zum Beispiel auf der Hohen Wurzel, immer wieder zu erneuten Sperrungen kommen, da es weitere Bäume gibt, die umzustürzen drohen und die nach Prüfung durch das Forstamt aus Sicherheitsgründen noch gefällt werden müssen.
Neben den Feuerwehren sind auch die Mitarbeiter der ELW sowie viele Gartenbaufirmen im Einsatz. Die Kettensäge ist heute wohl das beliebteste Werkzeug in Wiesbaden und Umgebung.
Leider gibt es in Sachen Unwetter noch keine Entwarnung. Neben einer Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes sind für 16:00 und 22:00 Uhr Stürme mit Orkanböen möglich.
Sie haben Bilder des Sturms gemacht? Wenn sie diese veröffentlichen möchten, schicken Sie sie einfach an redaktion(at)wiesabdenaktuell.de. Wir machen daraus eine Lesergalerie!
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