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Eigentlich ist die Blitzersäule an der Berliner Straße, in Höhe des Penta Hotels an der dortigen Fußgängerbrücke stadtauswärts, die vor sechs Wochen aufgestellt wurde, nur ein Testgerät der Wiesbadener Firma Vitronic.
Das wissen aber die meisten Autofahrer anscheinend nicht und so steigen sie ziemlich abrupt und hart in die Bremsen, wenn sie die hochmoderne Blitzersäule sehen, um nicht von dem Radargerät erfasst und fotografiert zu werden. Das führt zu heiklen Situationen, denn der Verkehr dahinter muss ebenfalls voll in die Eisen gehen um einen Auffahrunfall zu vermeiden.
Bis jetzt ist es zu keinem Unfall an dieser Stelle gekommen der der Redaktion bekannt ist und auch das Polizeipräsidium Westhessen, weiß von keinem Crash an dieser Stelle in den vergangenen sechs Wochen. „Bei einem Bagatellunfall, bei dem es nur Blechschaden gibt und keiner verletzt wurde oder sich die Unfallgegner selbst geeinigt haben, kommt die Polizei normal nicht und damit werden diese auch nicht registriert“, sagt Markus Hoffmann von der Polizei Wiesbaden.
Gleiche Bremsszenen spielen sich auch ein paar Kilometer weiter auf der Bundestraße 455 kurz vor Mainz-Kastel in Höhe des Wohngebiets Fort Biehler ab. Dort hat Vitronic am Mittwoch, 19. März, einen zweiten "Poliscan"-Blitzer installiert.
Beide Geräte gehören zu einer Testanlage. Laut des Unternehmens Vitronic soll damit eine neue Software getestet werden. Um sichere Ergebnisse für die Vergleichsmessung zu erhalten stehen an der Berliner Straße/B54 und der B455 zwei identische Geräte. An beiden Stellen gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 100 und es gebe vergleichbare Verkehrsmuster, erklärt Vitronic-Sprecher Sebastian Ramb.
Damit genau solche brenzliche Bremssituationen vermieden werden hat das Unternehmen bereits vor sechs Wochen erklärt Schilder aufstellen zu wollen, auf denen der Hinweis „Testmessungen“ zu lesen ist. Diese sind bestellt und werden voraussichtlich Mitte April auf der Berliner Straße, sowie auf der B455 links und rechts der Fahrbahn rund 200 Meter und noch einmal kurz vor den Poliscansäulen aufgestellt. Bis dahin hat man die beiden Geräte erst einmal mit schwarzen Folien verhängt. Das haben Mitarbeiter des Unternehmens am vergangenen Dienstag gemacht. Viele Autofahrer die das gesehen haben, dachten, dass es sich dabei um einen Aprilscherz handelt, denn die Verhüllungsaktion wurde ausgerechnet am 1. April, durchgeführt.
Erst wenn die Schilder stehen soll mit den Testblitzungen begonnenen werden und dann voraussichtlich drei bis vier Monate andauern.
Wer nach der Inbetriebnahme der Poliscananlage zu schnell gefahren ist und geblitzt wurde, muss keine Angst haben ein Bußgeld oder ein Fahrverbot zu bekommen, denn die Daten werden nur für interne Zwecke der Firma Vitronic verwendet, betont Ramb.
Fotos: Rene Volz/ Wiesbadenaktuell