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In einem digitalen Termin informierte die Syna am Mittwoch die Öffentlichkeit über die gemeinsam erarbeitete Lösung einer Teilverkabelung und stellte die neue Streckenführung für den Wiesbadener Osten vor. Hintergrund des notwendigen Netzausbaus ist die Sicherung der Stromversorgung in Wiesbaden bei einem wachsenden Energiebedarf der Stadt.
Die aktuelle Hochspannungsinfrastruktur reicht absehbar für zukünftige notwendige Entwicklungen nicht mehr aus. Die Herausforderung war ein Netzkonzept, das die Versorgungssicherheit der Landeshauptstadt und des Rheingaus nach dem Jahr 2023 sicherstellt, einen möglichst geringen Einschnitt in die Umwelt bedeutet und weitestgehend die Interessen der betroffenen Öffentlichkeit aufnimmt. Daher haben sw netz und Syna in Abstimmung mit der Stadt Wiesbaden bereits in den vergangenen drei Jahren dieses Gemeinschaftsprojekt geplant.
Im Zuge der Überprüfung der verschiedensten Möglichkeiten, abzuwägender Kriterien sowie Umweltschutzziele und eines mehrmonatigen Austauschs mit der Öffentlichkeit, realisiert die Syna nun einen Teil einer neuen Hochspannungsleitung als Kabel. Die ursprünglich geplante Lösung umfasste noch eine fünf Kilometer lange neue 110-kV-Hochspannungsfreileitung mit 21 Masten zwischen Wiesbaden-Breckenheim und Wiesbaden-Bierstadt. Das Umsetzungskonzept sieht nun vor, dass ein Teil der Strecke unterirdisch als Kabelstrecke realisiert wird.
„Uns war es wichtig, einen gemeinschaftlichen Konsens mit den Trägern der öffentlichen Belange und der Öffentlichkeit zu finden. Dafür haben wir viele Gespräche unter anderem mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den politischen Vertretern in den Ortsbeiräten geführt. Neben Mehrkosten und technischem Zusatzaufwand bringt die vorgesehene längere Kabelstrecke durchaus eine höhere Belastung für die Umwelt mit sich, berücksichtigt aber damit die Interessen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Auch wenn die Teilverkabelung für uns ein Kompromiss ist, ist sie die bestmögliche Alternative für den Wiesbadener Osten und in diesem Zug auch eine Investition in die Region“, erklärt Dr. Andreas Berg, Technischer Geschäftsführer der Syna GmbH.
Bei dieser Lösung hört die Freileitung zwischen der Ländchesbahn und dem Wäschbach auf. Das Kabel führt über Kloppenheim bis zur Umspannanlage in Bierstadt. Die geplante Freileitungsstrecke verkürzt sich somit um rund die Hälfte. Die gesamte Leitungslänge verlängert sich jedoch um rund einen Kilometer. Der Großteil der Kabelstrecke wird entlang der vorhandenen Wege gelegt. Insgesamt werden nun noch zwölf der ursprünglich 21 geplanten Strommaste in den Stadtteilen Medenbach, Igstadt und Breckenheim errichtet. Die zwölf notwendigen Maste sind aufgrund von Straßen- und Verkehrsführungen oder vorliegenden Kreuzungen und Gewässerschutzbedingungen weiterhin erforderlich.
Simon Rottloff, Vorsitzender des Ortsbeirats Kloppenheim, war in die Gespräche mit der Syna von Anfang an involviert. „Wir begrüßen die finale Lösung als Teilverkabelung und die damit wesentliche Reduzierung der ursprünglichen geplanten Strommasten für die Region. Dies Lösung trägt wesentlich zum Erhalt des einzigartigen Landschaftsbildes bei. Viele der Vorschläge und Hinweise, die wir gemeinsam mit der Bürgerinitiative, der Hegegemeinschaft, den Eigentümern und Landwirten im Ortsbeirat entwickelt haben, wurden von der Syna in konstruktiven Gesprächen berücksichtigt. Das zeigt, dass es sich lohnt für die vielfältigen Interessen in einem gemeinsamen und fairen Dialog zu treten und zusammen an Lösungen zu arbeiten,“ resümiert er.
In einem nächsten Schritt kann das Planfeststellungsverfahren für die Freileitungsstrecke in die Wege geleitet werden. Für die Kabelstrecke ist hingegen kein Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben. Die Genehmigung hierfür erteilen die städtischen Behörden in einem mehrstufigem Verfahren.
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