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Fluch und Segen Internet! Als Sven Gerich am Donnerstag, 24. Januar, in der kurzfristig anberaumtem Pressekonferenz pünktlich um 11:01 Uhr bekannt gab, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehe, erschien nur eine Minute später die erste Meldung im Netz. Bis zum späten Abend haben sich allein auf der Seite des Oberbürgermeisters fast 250 Personen zu seinem Entschluss geäußert. Die Kommentare dürften Balsam auf die geschundene Seele des OBs sein, der laut eigener Aussage seine Amtszeit ohne wenn und aber zu Ende bringen wird.
Viele zollen Gerich ihren Respekt und befürchten, das die nachfolgende Person im Amt sicher nicht so volksnah, sympathisch und menschlich sein werde wie er. Er hinterlasse seinen Nachfolgern große Fußstapfen, die nur schwer auszufüllen sein.
Viele äußerten Verständnis für seine Reaktion und wünschten ihm alles Gute. Besonders die Tatsache, dass Bedrohungen gegen ihn und seine Familie ausgesprochen wurden, empörte das Netz. Mehrheitlich sehen seine Facebook-Freunde die Anschuldigungen als haltlos oder verzeihbar an.
Besonders treue Follower haben die Solidaritäts-Seite auf Facebook „WIR für SVEN“ eingerichtet. Innerhalb weniger Stunden haben mehr als 330 User die Seite die, bis auf ein Foto des OB, keine weiteren Infos enthält, abonniert.
Auf der Seite seiner Kritiker fallen die Kommentare härter aus. Leser zeigen sich enttäuscht über das Verhalten des OB und finden seine Reaktion angemessen. Viele Kommentare beschäftigen sich mit dem Bild, dass Wiesbaden jetzt außerhalb abgibt und befürchten weitere Enthüllungen. Andere sind der Meinung, dass angesichts der Folgen, die eine derartige Verquickung von Privat- und Geschäftsleben bei normalen Angestellten habe, sei Gerich bisher noch gut weggekommen. Naivität schütze vor Strafe nicht.
Auch mit dem Rücktritt Gerichs wird keine Ruhe im Wiesbadener Rathaus einkehren. Viele Fragen sind immer noch unbeantwortet und werden jetzt hoffentlich durch die Staatsanwaltschaft geklärt. Haben Schüler und Gerich dann nur den Anfang einer langen Reihe von Politikern gebildet, die in der Vergangenheit fragwürdige Verträge geschlossen haben? Es besteht nach wie vor parteiübergreifend großer Aufklärungsbedarf!
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