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Der TV Erbenheim trat am Freitagabend zum Nachholspiel in Idstein an. Neben den Langzeitverletzten musste man auch auf Daniel Merten verzichten, der wegen Krankheit passen musste.
Idstein hatte am ersten Spieltag in Breckenheim gewonnen, danach aber zwei Niederlagen hinnehmen müssen. Nach dem Aufwärmen musste Routinier Hannes Vitze auf Idsteiner Seite passen, ansonsten trat der TVI komplett, auch mit einer Leihgabe aus der ersten Mannschaft an. Die Abwehr des TV Erbenheim zeigte sich sehr gut auf das Idsteiner Spiel eingestellt. Der Mittelblock um Erik Dahlhäuser und Jens Hof ließ wenige Anspiele an den Kreis zu und schränkte die Kreise der Rückraumspieler ein. Da auch Keeper Bastian Schäfer erneut stark hielt, war die solide Abwehr erneut der Schlüssel zum Erfolg. Beim 7:4 konnte sich so erstmals ein Vorsprung von drei Toren erspielt werden, welcher auch bis zur Pause gehalten werden konnte. Ein höherer Vorsprung wäre möglich gewesen, doch leider wurden, wie leider fast immer, zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung leichtfertig vergeben bzw. weggeworfen.
Idstein profitierte nach der Pause von einigen völlig unnötigen Fehlern in der Erbenheimer Abwehr und verkürzte mehrfach auf zwei Tore. nach dieser Phase war es Erik Dahläuser, der im Angriff Verantwortung übernahm, aber auch die restlichen Spieler steigerten sich, so dass es nach 45 Minuten 22:15 für den TVE stand. Erbenheim schien das Spiel im Griff zu haben und zu glauben, mit weniger Kraftaufwand auszukommen. Jetzt war es wieder so weit, eine Serie von Angriffen mit wilden Fehlabspielen und Würfen folgte und machte die Heimmannschaft noch einmal stark. Sechs Minuten vor dem Ende war diese beim Stand von 20:24 also wieder dran. Zwei Tore des TVE machten dann den Deckel drauf. Am Ende gewann der Gast verdient, hatte es aber unnötig spannend gemacht. Kein schönes Spiel, viel falsch gemacht, aber auch einiges richtig und den dritten Sieg eingefahren.
Nach drei Siegen in Folge ging der TV Erbenheim optimistisch in das Spiel gegen die bisher punktlose TSG Nordwest ins Spiel. Nach dem Sieg am Freitagabend, wollte man im Heimspiel am Sonntag nachlegen. Doch man war gewarnt, hatte die TSG doch vorher gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte dreimal mit jeweils nur drei Toren verloren.
Aus den Spielbeobachtungen wusste man, dass Nordwest über einen gefährlichen Rückraum verfügte. Auf der rechten Seite mit Uwe Hennemeier ein starker Linkshänder und auf der linken Seite mit David Kallis einen hochgewachsenen und wurfgewaltigen Spieler und als Alternative mit Patrick Wellhöfer einen Mann, der sehr gut mit dem Kreisläufer zusammenspielt. Vor allem diese Achse konnte man über das ganze Spiel nicht in den Griff bekommen, etliche Kreisanspiele, die man besser verteidigen muss und wenn der rechte Rückraumspieler immer zur Mitte kommt und trifft, sollte man ihn einfach mal offensiver angehen.
Dieses Mal schafften es aber noch weniger Spieler, die Vorgaben umzusetzen. Dies leider auch im Angriff. Hier waren nur Jens Hof und Erik Dahlhäuser waren in der Lage, die Anweisungen umzusetzen. Die beiden rieben sich erneut in Abwehr und Angriff auf, aufgrund der Kraftverluste natürlich auch mit Fehlern, aber sie haben es wenigstens versucht. Der restliche Rückraum, an diesem Tag eher Ballstationen bzw. mit Torwürfen, die man schwerlich als solche bezeichnen kann. Wenn nur zwei Spieler die Verantwortung übernehmen wollen, stellt sich der Gegner natürlich irgendwann darauf ein. Ja, es fehlten vier Leistungsträger, dann hat der TVE mehr Möglichkeiten, aber die Spieler aus der sogenannten zweiten Reihe haben derzeit die Chance, ihr Können zu zeigen.
Hoffentlich haben sie dies bisher noch nicht getan, dass bisher gezeigte reicht nämlich nicht. Das schlimme ist, mit einer besseren Einstellung gewinnt man das Spiel trotzdem. Bastian Schäfer ist wieder einmal saustark, nur kann er eben nicht die Bälle halten, gute Pässe nach vorne spielen und diese dann auch noch reinmachen. Die Spieler des TV Erbenheim haben es an diesem Tag erneut geschafft, fünf Tempogegenstöße zu vergeben. Die Schätzungen der weiteren 100 Prozent Torchancen, die kläglich ausgelassen wurden gehen weit auseinander, aber es dürften auch noch einmal zehn gewesen sein. Wenn der Schiedsrichter am Ende des Spiels sagt, Erbenheim hätte nur die Hälfte aller freien Chancen reinmachen müssen und dann mit acht Toren gewonnen, dann ist das sicher nicht übertrieben. Nach verschlafenem Start lief man fast immer einem Rückstand hinterher, war mehrfach dran, um dann wieder im Abschluss zu versagen (man muss es so deutlich sagen).
In der zweiten Hälfte hatte man das Spiel sogar gedreht, ging mit 15:14 in Führung um bei eigenem Ballbesitz den Ausgleich der TSG Nordwest einzuleiten. Gleiches beim Stand von 22:22. Ein 20:22 Rückstand wurde aufgeholt, bei Unentschieden wird sich der Ball erkämpft und drei Erbenheimer laufen gegen einen Spieler der TSG auf das Tor. Der sicher an diesem Tag nicht schlechte TSG Torhüter braucht aber bei dem kläglichen Wurf neben das Tor nicht einmal einzugreifen.
Fast mit dem Schlusspfiff noch einmal die Chance, auszugleichen, aber auch diese Chance bleibt ungenutzt. Wäre auch nicht verdient gewesen. In zwei Wochen geht es gegen die HSG Wallau/Massenheim weiter. Vielleicht schafft man es, einige Fehler abzustellen, schwer wäre es nicht einmal. Aber nur dann wird diese Mannschaft dauerhaft Erfolg haben. Wer immer die gleichen Fehler macht, entwickelt sich nicht weiter.
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TV Idstein II - TV Erbenheim 23:27 (10:13)
TV Erbenheim: Bastian Schäfer (Tor), Sven Hanker (Tor), Marcel Christ 3, Leo Merkel 2, Marc Müller 3, Daniel Leichtfuß 1, Gregor Daus, Jens Hof 4,Thore Klewitz, Marcel Goßmann, Jan Feuerstein 1, Christian Born 1, Erik Dahlhäuser 7/1, Marco Leitenberger 5/2
TV Erbenheim - TSG Nordwest 23:24 (10:11)
TV Erbenheim: Bastian Schäfer (Tor), Sven Hanker (Tor), Marcel Christ 1, Lars Hof, Marc Müller 2, Daniel Leichtfuß 5, Gregor Daus, Jens Hof 4,Thore Klewitz, Kai Küsslich 1, Jan Feuerstein , Christian Born , Erik Dahlhäuser 9/5, Marco Leitenberger 1
Symbolfoto