ANZEIGE
Der Wiesbadener Bürgermeister und Klinikdezernent Arno Goßmann wird den politischen Gremien der hessischen Landeshauptstadt die Rhön-Klinikum AG als strategischen Partner für eine Minderheitsbeteiligung an den Dr. Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) vorschlagen. Zuvor hatte die CDU- und SPD-Fraktion jeweils sich für die Partnerschaft mit den Rhön-Klinikum ausgesprochen. „Nach der erfolgten sorgfältigen Sichtung und Auswertung werde ich werde dem Stadtparlament die Rhön Klinikum AG als Partner empfehlen, da diese das meiner Ansicht nach beste Gesamtangebot abgegeben haben“, so Goßmann am Dienstag.
Im Juni 2011 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, einen strategischen Partner als Minderheitsgesellschafter für die finanziell angeschlagenen HSK zu suchen. Unter der Federführung des Klinikdezernenten wurde daraufhin ein mehrstufiges Bieterverfahren durchgeführt, das im Rahmen von Projektgruppen immer weiter verfeinert wurde, bis schließlich direkt nach Weihnachten die Verhandlungen zum Abschluss gebracht werden konnten. „Unser Ziel war es, möglichst viel Einfluss auf die künftige strategische Ausrichtung der HSK zu behalten und gleichzeitig den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an Sicherheit zu geben“, erläutert Goßmann den Prozess.
Alle Angebote seien einer umfassenden Prüfung unterzogen worden. „Dabei hat die Gesamtschau eine große Rolle gespielt, also das medizinische, wirtschaftliche personelle und organisatorische Konzept der drei Bieter Sana, Helios und Rhön“, betont der Klinikdezernent. Grundsätzlich glichen sich alle Angebote darin, dass der medizinische Versorgungsauftrag der HSK in vollem Umfang erhalten bleibe.
Bürgermeister Goßmann skizziert das Angebot der Rhön-Klinikum AG, das am kommenden Dienstag, 24. Januar, im Magistrat, anschließend in den Ausschüssen und am 9. Februar in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung gestellt werden soll wie folgt: „Unser künftiger Partner hat sich verpflichtet, die Kliniken komplett zu entschulden und auch einen dringend benötigten Neubau zu finanzieren. Vor allem aber hat Rhön zugesagt, dass bis Ende 2015 keine betriebsbedingten Kündigungen erfolgen. Das gibt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit.“ Die HSK haben derzeit einen Schuldenstand von mehr als 100 Millionen Euro.
Goßmann weist darauf hin, dass das Tagesgeschäft der HSK künftig zwar von der Rhön-Klinikum AG gemanagt werde, die Landeshauptstadt Wiesbaden aber über die HSK Rhein-Main GmbH den Aufsichtsratsvorsitz inne habe: „Sämtliche strategischen Entscheidungen zur Zukunft der Kliniken bedürfen einer einvernehmlichen Entscheidung der beiden Gesellschafter, also von Rhön und der Stadt Wiesbaden.“ Der Klinikdezernent erinnert an die guten Erfahrungen mit der Rhön-Klinikum AG, die offenbar auch von der Gewerkschaft verd.di gemacht wurden. „Außerdem ist Rhön in Wiesbaden ja bereits aktiv – mit der DKD und der Aukammklinik, zwei durchaus ehrenwerten und erfolgreichen Häusern.“
Abschließend weist Goßmann noch auf sein Angebot an alle Fraktionen im Stadtparlament hin, sie ausführlich über die Ergebnisse des Bieterverfahrens zu unterrichten: „Wir haben den Zeitplan extra so gestaltet, dass für alle Beteiligten und auch die Öffentlichkeit genügend Zeit ist, die maßgeblichen Unterlagen zu studieren. Gerade weil ich der Meinung bin, dass wir für die Landeshauptstadt Wiesbaden ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnten, haben wir Wert darauf gelegt, sämtliche Aspekte der Partnersuche transparent und öffentlich nachvollziehbar zu gestalten.“
Archivfoto