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Als „unverantwortlich“ hat der Wiesbadener Umweltdezernent Arno Goßmann die Appelle der Bundesregierung an die Länder bezeichnet, sie sollten das Tempo ihres Windenergieausbaus drosseln.
„Wir müssen beim regionalen Ausbau der Windenergie aufs Gas drücken, nicht auf die Bremse“, so Bürgermeister Goßmann, der sich gemeinsam mit ESWE und der Stadt Taunusstein für den Bau von Windkraftanlagen auf dem Taunuskamm einsetzt. Der Umweltdezernent würde den kontraproduktiven Baus von Offshore-Windanlagen vor der deutschen Küste einstellen und stattdessen regionale Initiativen unterstützen. "Jetzt passiert genau das Gegenteil und das ist für die Energiewende in unserem Land fatal“, so Goßmann.
Gerade in Hessen und den süddeutschen Bundesländern hänge der Ausbau der Windkraft zurück und jetzt komme nach zarten Anfangsbemühungen aus Berlin gar das Stoppsignal. „Dabei ist doch eindeutig erwiesen, dass die Energiewende nur regional erreicht werden kann. Der teure und technisch risikobehaftete Ausbau der Windparks in der Nordsee sei unvorhersehbar und auch die Leitungskapazitäten in den süddeutschen Raum sind noch nicht gesichert“, betont Wiesbadens Umweltdezernent.
Den Ausbau der Windkraft vor der Küste sieht Goßmann als den teuersten Weg regenerative Energien zu nutzen. Windkraft vor Ort, mit Einbindung der regionalen Energieversorger und den Bürgern hält er für die sinnvolle Lösung.
Goßmann weist zudem darauf hin, dass die Produktion von erneuerbarer Energie nicht nur die teuren Offshore-Anlagen der Energiekonzerne, sondern auch den kostspieligen und umstrittenen Netzausbau zum Teil überflüssig machen könnte. „Außerdem besteht durch die Beteiligung an regionaler Energiegewinnung und Wertschöpfung die Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger direkt an der Produktion sauberen Stroms zu beteiligen und damit den Großkonzernen, die jahrzehntelang nur auf Kohle und Atom gesetzt haben, etwas entgegenzusetzen. Deshalb muss es heißen: Vorfahrt für die regionale Erzeugung erneuerbarer Energien“, so der Bürgermeister.
Foto: Privat