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Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Robert Koch-Institut (RKI) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) rufen insbesondere Menschen mit einem erhöhten Risiko für den schweren Verlauf einer Grippe auf, sich jetzt impfen zu lassen. In diesem Herbst ist die Grippeschutzimpfung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie besonders wichtig.
„Fast genauso wichtig wie die Corona-Impfung ist für diesen Herbst und Winter eine zweite Impfung – die Grippeschutzimpfung. Eine zu große Grippewelle in diesem Winter hat das Risiko, die Folgen und Belastungen der vierten Corona-Welle noch zu verstärken. Eine zusätzliche Belastung der Intensivstationen sollten wir auf jeden Fall vermeiden. Deshalb appelliere ich besonders an alle Älteren, Schwangere, Vorerkrankte und auch an das medizinische Personal: Lassen Sie sich gegen Grippe impfen! Damit schützt man sich und andere. Und man schützt unser Gesundheitssystem vor Überlastung“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Grippe wird durch Influenzaviren hervorgerufen. Die Grippewelle 2020/21 ist weltweit ausgefallen, da die Coronavirus-Schutzmaßnahmen auch die Influenzaviren erfolgreich eingedämmt haben. Dadurch könnte unser Immunsystem in diesem Winter jedoch weniger gut auf die dann zirkulierenden Influenzaviren vorbereitet sein.
Expert:innen empfehlen Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko (Menschen ab 60 Jahren, Schwangere und chronisch Kranke aller Altersgruppen) deshalb, sich im Oktober, November oder in der ersten Dezemberhälfte gegen Grippe impfen zu lassen. Dies gilt zudem für medizinisches und pflegerisches Personal, das ein berufliches Ansteckungsrisiko hat.
Die Wirksamkeit einer Grippeschutzimpfung kann bei älteren Menschen geringer ausfallen. Um dieser Personengruppe einen besseren Schutz vor einer Grippe-Infektion und möglichen Komplikationen zu bieten, wurde für sie ein Hochdosis-Grippeimpfstoff entwickelt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diesen Impfstoff allen Menschen ab 60 Jahren. Zudem ist eine zeitgleiche Impfung gegen Grippe und zum Schutz vor COVID-19 möglich.
„Die Grippeschutzimpfung ist der beste Schutz, auch wenn die Wirksamkeit von Saison zu Saison unterschiedlich ausfallen kann. Aber auch die Basismaßnahmen gegen COVID-19 – Abstand, Hygiene, Alltag mit Maske und Lüften – verringern das Risiko, sich mit Influenzaviren anzustecken. In Kliniken und Pflegeheimen ist der Grippeschutz besonders wichtig – für Beschäftigte und für Betreute. Alle über 60 sollten nicht nur gegen Influenza und COVID-19, sondern auch gegen Pneumokokken geimpft sein“, erläutert Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des RKI.
Für die Saison 2021/2022 sind insgesamt 26 Millionen Impfstoffdosen geplant. „Damit werden wir wie in den Vorjahren auch zuverlässig für die bevorstehende Grippesaison mit qualitativ hochwertigen, sicheren und wirksamen Impfstoffen in Deutschland gerüstet sein“, so Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des PEI.
Bis zum 4. Oktober hat das Paul-Ehrlich-Institut bereits 22,8 Millionen Impfstoffdosen nach erfolgreicher Chargenprüfung freigegeben.
Die echte Grippe ist eine ernste Erkrankung, die nicht mit einer Erkältung zu verwechseln ist: Nach der Ansteckung mit dem Grippevirus erkranken ungefähr zwei Drittel der Betroffenen und entwickeln teils heftige Krankheitssymptome wie plötzliches hohes Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockenen Reizhusten, Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Schweißausbrüche. Besonders ältere Menschen entwickeln jedoch häufig keine typischen Krankheitszeichen, weshalb sie und andere Risikopatienten im Zweifelsfall immer auf Influenza getestet werden sollten – auch wenn sie geimpft sind. Für gefährdete Gruppen stehen zudem eine antivirale Therapie und eine Postexpositionsprophylaxe zur Verfügung. Auch Personen, die keine Krankheitszeichen entwickeln, können andere Personen mit einer Grippe anstecken.
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