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Ein Großeinsatz in Mainz-Kastel, hielt am Mittwochabend circa 125 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten in Atem. Gegen 20:30 Uhr meldetet die Brandanlage ein Feuer in der Seniorenresidenz Am Königsfloß. Kurze Zeit später bestätigten Pflegekräfte telefonisch, dass ein Zimmer im vierten Stock, des insgesamt sechsstöckigen Seniorenzentrums Am Königsfloß, brennt. Wegen der möglichen zahlreichen Betroffenen, wurde der Brand von der Feuerwehr auf die zweithöchste Alarmstufe gesetzt.
Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, hatten die Pflegekräfte bereits alle 14 Bewohner des Stockwerks in einen durch eine Brandschutztür abgetrennten Flügel des Gebäudes gebracht. Einer Pflegerin gelang es sogar, den circa 80-jährigen Bewohner des brennenden Zimmers unverletzt zu retten. Rainer Schremmer, vom Direktionsdienst der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sagte: "Durch die modernen Brandschutztüren im Gebäude und dem überlegten Einsatz der Pflegekräfte, konnte zum Glück Schlimmeres verhindert werden."
Die eintreffenden Feuerwehrtrupps unterstützen zunächst das Pflegepersonal bei der Räumung und Sicherung des Gebäudes. Danach löschte ein Trupp unter Atemschutz, dass in im vollbrandstehende Zimmer mit Hilfe von zwei C-Rohren. In der engen Straße Am Königsfloß kam auch die Drehleiter zur Unterstützung von außen zum Einsatz.
Im Gebäude kam es durch den Brand zu eier starken Rauchentwicklung und entsprechendem Niederschlag. Davon war auch das fünfte Stockwerk betroffen, das ebenfalls geräumt wurde.
Rauchaufschlag an Fenstern und der Fassade zeugten auch draußen von dem Vollbrand. Der beißende Rauch war auch der Grund, warum weitere Rettungsfahrzeuge aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, dem Main-Taunus-Kreis, Groß-Gerau und Frankfurt hinzugezogen wurden, denn das Heim bietet bei Maximalbelegung Platz für 150 Bewohner plus Pflegpersonal. Im Anschluß an die Löscharbeiten belüftete die Feuerwehr die verrauchten Bereiche im Gebäude.
Die evakuierten Bewohner wurden in der Cafeteria im Erdgeschoss versorgt, in der sich die Menschen, oft nur mit Schlafanzug und Nachthemd bekleidet, drängten.
Insgesamt wurden 10 Personen durch Rauchgas verletzt. Fünf davon schwer, darunter auch eine weibliche Pflegekraft, drei Personen mittelschwer und zwei leicht. Sie wurden in Begleitung von Notärzten, mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Zur weiteren Versorgung der Bewohner, wurde vorsorglich ein ESWE-Gelenkbus in der Straße Am Eichelwäldchen; Ecke Ludwig-Wolter-Straße aufgestellt. Dort waren mehr als zehn Helfer der Schnellen Einsatztruppe der Johanniter Wiesbaden und der Notfallseelsorge positioniert, um sich bei Bedarf um die Bewohnerinnen und Bewohner zu kümmern. Zum Glück wurde ihre Hilfe nicht benötigt.
Wegen der großen Zahl der möglichen Betroffenen waren 75 Feuerwehrkräfte und rund 50 Rettungskräfte im Einsatz. Insgesamt 50 bis 60 Menschen wurden vor Ort von Notärzten untersucht und konnten wieder entlassen werden. Die Zimmer im verrauchten Teil des Gebäudes sind bis auf weiteres unbewohnbar. Die Menschen konnten in anderen Teilen des Gebäudes untergebracht werden.
Die Brandursache steht noch nicht fest. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Feuerwehr schätzt den Gesamtschaden auf rund 60.000 Euro.
Die Feuerwachen der Berufsfeuerwehr waren während der Einsatzmaßnahmen durch die Freiwilligen Wehren aus Frauenstein, Biebrich, Kloppenheim und Igstadt besetzt. Die Versorgung an der Einsatzstelle in Kastel wurde durch die Logistikgruppe der Feuerwehr Wiesbaden sichergestellt.
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