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Bereits seit Juni 2013 läuft das städtische Programm „Energieeffizient Sanieren“, das auch für kleinere Maßnahmen eine Förderung bietet, wie das nachträgliche Dämmen undichter Rollladenkästen oder den Austausch von Heizkörper-Thermostatventilen.
Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann erklärt, dass das Programm es ermögliche, mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz kurzfristig machbare Energieeinsparinvestitionen durchzuführen. Mit der vollen Fördersumme - das sind 2.000 Euro - kann rechnen, wer umfangreichere Maßnahmen umsetzt. Das kann die Dämmung von Außenwänden, des Dachs oder der Kellerdecke, aber auch der Austausch von Fenstern, Haustüren oder der Heizung sein. Ebenfalls gefördert wird der Einbau thermischer Solaranlagen zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung. Mit diesem Zuschuss können private Mieter und Eigentümern rechnen.
Förderfähig sind Energiesparmaßnahmen, die je nach Ausgangszustand und Wohngebäudetyp geschätzte Energie- und Kosteneinsparungen zwischen fünf und 30 Prozent bewirken. Je Gebäude oder Wohnung kann nur aus einer von fünf Maßnahmenkategorien, die im Förderprogramm aufgeführt sind, ein Zuschuss beantragt werden. Außerdem muss der Förderantrag vor der Beauftragung der jeweiligen Sanierungsmaßnahme bei der Klimaschutzagentur Wiesbaden eingereicht werden. Alle Informationen und Vordrucke zum Förderprogramm gibt es online unter www.wiesbaden.de/umwelt. Die Förderrichtlinie und das Faltblatt „Energieeffizient Sanieren“ mit den wichtigsten Angaben im Überblick sind im Umweltladen erhältlich.
Arno Goßmann erklärt, dass bereits 200 Anträge auf Förderung gestellt und darüber 60 Prozent der Fördermittel vergeben wurden. Der durchschnittliche Förderzuschuss je Antragsteller liege bislang bei 830 Euro. Mehr als 20 Prozent der beantragten Sanierungsvorhaben seien bereits umgesetzt. Zehn Prozent der Maßnahmen beträfen denkmalgeschützte Gebäude. Der Umweltdezernent rät: „Nach wie vor können interessierte Wohneigentümer und Mieter das Förderprogramm nutzen, Anträge bei der Klimaschutzagentur Wiesbaden stellen und sich dort fachkundig beraten lassen“.
Mehr als ein Drittel der Antragsteller nutzen zusätzlich weitere Förderprogramme, hauptsächlich der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der ESWE-Versorgung und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Bei den beantragten Maßnahmenkategorien beziehen sich 53 Prozent auf die Wärmedämmung sowie 47 Prozent auf die Erneuerung oder Optimierung der Wärmeerzeugung.
Rund 40 Prozent der Maßnahmen werden von örtlichen Energieberatern begleitet. Bei fast 60 Prozent der Aufträge sind Wiesbadener Handwerksbetriebe vorgesehen. Das Auftragsvolumen liegt hochgerechnet bei zwei Millionen Euro.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat rund 37.000 Wohngebäude mit etwa 141.000 Wohnungen. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser liegt bei annähernd 63 Prozent beziehungsweise 23.300 Häusern. Im Bestand stark vertreten sind Wohngebäude, die vor 1918 (Gründerzeitbauten) sowie zwischen 1959 und 1978 gebaut wurden. Diese überwiegend ältere Gebäudestruktur bietet vielfältige Ansätze für energetische Sanierungsmaßnahmen, wobei für die Gründerzeitbauten denkmalschutzrechtliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind. Generell ist davon auszugehen, dass bei einer Vielzahl von Wohngebäuden aufgrund ihres Alters eine Sanierung ansteht.
Nach Schätzungen sind bundesweit bisher etwa 25 bis 30 Prozent der Gebäude bis Baujahr 1978 nachträglich wärmegedämmt worden. Demnach ist bei 70 bis 75 Prozent der Altbauten noch keine Verbesserung des Wärmeschutzes erfolgt.
Eine energetische Gebäudesanierung ist aus wirtschaftlicher Sicht in der Regel dann attraktiv, wenn Wärmeschutzmaßnahmen mit ohnehin fälligen Instandsetzungsarbeiten verbunden werden. Gut verbinden lassen sich eine Außenwanddämmung mit dem Anstrich beziehungsweise der Putzsanierung, Dachdämmung bei Eindeckung mit neuen Dachziegeln und so weiter (Kopplungsprinzip). Das belegen Wirtschaftlichkeitsanalysen auf der Basis von Kostenkennwerten (Gesamtkosten und energiebedingte Mehrkosten) ausgeführter Maßnahmen. Die zukünftigen Energiekosteneinsparungen übersteigen nicht nur die energiebedingten Mehrkosten (zum Beispiel der Wärmedämmung), sondern finanzieren bei vielen Bauteilen auch noch einen Teil der Instandsetzungskosten mit. Die Dämmung der Obergeschossdecke oder der Kellerdecke sind in der Regel auch ohne Kopplung an Instandsetzungsarbeiten wirtschaftlich durchführbar.
Die Ansprechpartner zum Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ sind: