Kommunalwahlanalyse

Große Verlierer und "kleine" Gewinner bei den Ortsbeiratswahlen in Wiesbaden

Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer der Ortsbeiratswahlen in Wiesbaden? Das Amt für Statistik und Stadtforschung hat genauer hingeschaut.

Alte Hasen und neue Gesichter standen zur Wahl 

964 Kandidat:innen bewarben sich 2021 für die Ortsbeiräte. 2016 waren es noch 825. In allen Ortsbeiräten traten CDU und SPD zur Wahl an, die Freien Demokraten in 22 und die Grünen in 17 (beide +2 gegenüber 2016). Die Linke kandidierte in diesem Jahr in acht Stadtteilparlamenten und die ULW in neun.

Es stellten sich aber auch viele ortsteilbezogene Gruppierungen zur Wahl. Davon sind neu in 2021 angetreten:

• Freie Wählergemeinschaft L(i)ebenswertes Heßloch (FLH)

• Norschter in Bewegung: weltoffen - sozial - ökologisch (Norschter)

• Zusammen für Nordenstadt (ZfN)

• Freie Wählergemeinschaft Erbenheim

• Zukunft Schierstein

• Bürgerinteressengemeinschaft Breckenheim (BiB)

Grüne sind Wahlgewinner

Wahlgewinner sind auch bei der Ortsbeiratswahl die Grünen mit einem sehr guten Ergebnis: sie haben ein Plus von 21 Sitzen in der Summe aller Ortsbeiräte erzielen können und sind nun in 17 von 26 Ortsbeiräten vertreten (+ 3).

Auch bei der Stadtverordnetenwahl triumphierten die Grünen und wurden zweitstärkste Kraft vor der SPD.

Große Parteien verlieren

Dementsprechend verloren die beiden großen Parteien: Die SPD ist zwar immer noch die stärkste Partei, aber mit starken Einbußen gegenüber der letzten Kommunalwahl. Sie hat in 16 von 26 Ortsbeiräten insgesamt 19 Sitze verloren und nur noch 85 Mandate. 2016 waren es noch 104. Bei der CDU waren die Verluste nur etwas geringer. Sie entsendet jetzt noch 78 Ortsbeiratsmitglieder. Vor fünf Jahren waren es 90. In der Gesamtheit aller Ortsbeiräte hat sie in diesem Jahr 12 Sitze verloren.

Die FDP und Die Linke erzielten nahezu das Ergebnis der letzten Kommunalwahl.

Lokale Wählergruppen auf Erfolgskurs

Zu den Gewinnern in den Ortsbezirken gehören vor allem auch die lokalen Wählergruppen. Die "Zukunft Schierstein" hat auf Anhieb 27 % erreicht und ist damit im Ortsbeirat Schierstein mit vier Sitzen gleichauf mit der CDU und SPD als stärkste Fraktionen. Die "Norschter" (23,8 %) haben gemeinsam mit der zweiten lokalen Gruppierung ZfN (15,7 %) bei ihrer ersten Ortsbeiratswahl insgesamt fast 40 % aller Stimmen der Nordenstädter Wähler:innen geholt.

Die Parteien mussten teilweise große Verluste hinnehmen: Die CDU (– 20,5 Prozentpunkte gegenüber 2016) hat nunmehr nur noch zwei Sitze (- 2) ebenso wie die "Norschter". Die SPD hatte demgegenüber leichtere Einbußen und ist nun mit drei Sitzen stärkste Fraktion im Ortsbeirat.

Auch die BiB und die FLH schafften direkt den Einzug in die Ortsbeiräte Breckenheim bzw. Heßloch und konnten sich in beiden Fällen einen Sitz holen. In Erbenheim erhielt die FWG auf Anhieb zwei Sitze im Ortsbeirat.
Der Arbeitskreis Umwelt und Frieden (AUF AKK) konnte in allen drei AKK-Ortsbeiräten Erfolge verzeichnen: Im Ortsbeirat Amöneburg ist er nun auch vertreten und erhielt bei dieser Wahl 22,8 %. In Kastel bildet er nun mit 33,1 % und fünf Sitzen die stärkste Fraktion (vor SPD und CDU mit je vier Sitzen). Und auch in Kostheim konnte AUF AKK seine Position mit einem zusätzlichen Sitz ausbauen (gemeinsam mit der SPD je vier Sitze).

Einen genauen Überblick über die Ergebnisse in den einzelnen Ortsbezirken erhalten sie hier: Ergebnisse der Ortsbeiratswahl in Wiesbaden

Die komplette Wahlanalyse finden Sie hier: Wahlanalyse

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Bild / Grafiken: Amt für Statistik und Stadtforschung