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„So lange wie möglich selbstständig zuhause wohnen zu können, ist als Maßgabe seit Jahrzehnten fest im Wiesbadener Sozialdezernat und im Amt für Soziale Arbeit verankert“, sagt Sozialdezernent Christoph Manjura. „Dementsprechend sind auch viele unserer Leistungen und Netzwerke hierauf ausgerichtet, so auch die Häuslichen Hilfen.“
Manjura betont auch, dass Hilfe- und Unterstützungsbedarf nicht immer auch gleich Pflegebedarf bedeutet: „Von den rund 57.000 Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern, die älter als 65 Jahre sind, erhalten nur knapp 9.500 Personen entsprechend Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Aber auch ohne Pflegebedarf kann der Haushalt, der Einkauf oder das Wäsche waschen zu einem Hindernis im alltäglichen Leben werden.“
Die Rahmenbedingungen und Vertragsstruktur wurden zwar mit den Jahren immer wieder angepasst, das Konzept aber ist geblieben: Die Häuslichen Hilfen bieten sogenannte haushaltsnahe Dienstleistungen für Senioren und Seniorinnen an. Dabei arbeiten sie mit geschulten Haushilfekräften zusammen, insbesondere dann, wenn neben dem hauswirtschaftlichen Bedarf weitere Einschränkungen vorhanden sind. „Das Angebot der Häuslichen Hilfe ist aber mehr als nur Putzen. Es ist vor allem auch ein sozialer Kontakt und Geselligkeit. Denn die Dienste kommen überdurchschnittlich häufig in Einpersonenhaushalten zum Einsatz, die kein soziales oder familiäres Netz haben“, so der Sozialdezernent.
Bereits in den 90er Jahren hat sich die Landeshauptstadt mit dieser Problematik auseinandergesetzt. Die dazu entstandene Kooperation aus den Wiesbadener Wohlfahrtsverbänden und dem Amt für Soziale Arbeit besteht bis heute. „Die Dienste - der ASB, das Deutsche Rote Kreuz, das Diakonische Werk, die Johanniter Unfallhilfe, der Caritasverband, der Kaste-ler Krankenhausverein und das Nachbarschaftshaus – decken gemeinsam das ganze Stadtgebiet mit ihrem Angebot ab“, erläutert Manjura. Gleichzeitig sind sie eine Brücke in ambulante oder auch stationäre Pflege sowie in die Angebote der offenen Altenarbeit. Diese werden jeweils auch von den Trägern häuslicher Hilfen angeboten.
Ziel war es damals und ist es auch heute noch, ein Angebot zu gestalten, das an der Schnittstelle zwischen Selbständigkeit und Pflegebedürftigkeit ansetzt und dabei vor allem für alle Bürger bezahlbar bleibt. Das Angebot steht den Bürgerinnen und Bürgern für 18 Euro die Stunde zur Verfügung. „Dabei bezuschusst die Stadt jede geleistete Stunde, so dass die Dienste wirtschaftlich arbeiten können. Im Jahr 2019 wurden die Häuslichen Hilfen mit knapp 2.000.000 Euro von der Stadt Wiesbaden unterstützend finanziert. Die wichtigste Beobachtung, die wir machen, ist aber: Wer rechtzeitig notwendige Unterstützung in Anspruch nimmt, bleibt auch länger selbständig und selbstbestimmt“, so der Dezernent.
Das Angebot der Häuslichen Hilfen richtet sich an Personen, die keinen Pflegegrad oder den Pflegegrad 1 haben. Ab dem Pflegegrad 2 könne die Hilfe mit der Pflegeversicherung abgerechnet werden, und es greifen die dort vereinbarten Preise. Das Angebot kann auch während der aktuellen Pandemie in Anspruch genommen werden.
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