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Warm war es an diesem Nachmittag, als bei herrlichen 25 Grad der Parcours für den Preis des Hessischen Ministerpräsidenten vorbereitet wurde und sich die Zuschauerränge langsam füllten.
34 internationale Reiter traten in einem ersten Durchlauf an, um sich für das Stechen zu qualifizieren. Es galt, einen 560 Meter langen Parcours aus 13 Hindernissen fehlerfrei zu meistern und dabei die vorgegebene Zeit von 84 Sekunden nicht zu überschreiten. 11 Starterpaare schafften es, sich für das Stechen zu qualifizieren.
Im Stechen setzte sich der aus den Niederlanden stammende Harrie Smolders auf seinem 15-jährigen Wallach Zinius durch. Als schnellster und fehlerfrei durchritt er den verkürzten Parcours in 43,88 Sekunden und konnte sich bei der anschließenden Siegerehrung über den weißen Porzellanlöwen freuen. Da der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier verhindert war, überreichte Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, die Trophäe. Smolders bedankte sich auf Deutsch beim Publikum, den Helfern und den Sponsoren. Nach dem Wettkampf lobte er das hohe Level des Turniers und begründete damit die Startfeldgröße des Stechens.
Zweite wurde die Japanerin Hikari Yoshizawa mit ihrem Pferd Conrato. Beim Zielsprung erntete sie für ihre elegante Performance den wohl größten Applaus des Tages. Bei der anschließenden Pressekonferenz konnte sie ihr Glück kaum fassen und beteuerte, noch nie vor einem Publikum dieser Größe geritten zu sein. Der Ire Peter Moloney und sein Hengst Compelling Z wurden Dritte und beendeten, mit ihrer Platzierung zufrieden, ihre Teilnahme am PfingstTurnier.
5 Deutsche Sportler schafften es mit ihren Pferden in das entscheidende Stechen – mussten sich aber der starken Konkurrenz geschlagen geben. Die Gewinnerin des Lotto Hessen Preises Jörne Sprehe bot in der Qualifikation einen fehlerfreien Durchlauf in sensationellen 79,75 Sekunden dar. Im Stechen kassierte sie aber 4 Strafpunkte und landete schließlich auf Rang 6.
Vielen Springreitern wurde der schwere Parcours zum Verhängnis. Der ehemalige Weltmeister Markus Beerbaum hatte vor Beginn des Turniers auf einige Tücken hingewiesen und dabei betont, dass es Zeit und Schwung brauche, um besonders schwierige Hürden meistern zu können. Seinen Worten folgten zahlreiche vorzeitige Abbrüche – auch sein eigener. Gleich zu Beginn musste sich zudem die US-Amerikanerin Jennifer Gates an der 5. Hürde geschlagen geben. Ihr folgten Elisabeth Meyer, Jörg Naeve und Mohamed Taher Zeyada aus Ägypten.
Der Vorjahresgewinner des Großen Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden Christian Ahlmann konnte sich nicht für das Stechen platzieren. Mit seinem Pferd Ciao Conni St riss er die zweifache Kombination. Ähnlich erging es Holger Wulschner, der zwar fehlerfrei ritt, anschließend aber Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinnehmen musste.
Vor der Ehrung des siegreichen Harrie Smolders wurde es noch einmal emotional auf dem Turnierplatz. Die Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahrclubs Kristina Dyckerhoff hielt eine bewegende Rede für den kürzlich verstorbenen Heinz Diefenbach, der 50 Jahre lang den Turnierplatz gepflegt hatte. „Wir alle werden ihn sehr vermissen, wie er auf seinem Traktor herumgefahren ist, stundenlang“, sagte sie gefolgt von großem Applaus.
Smolders und Yoshizawa werden am Pfingstmontag im LONGINES Grand Prix, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, noch einmal mit ihren Erfolgspferden von Sonntag antreten. Das Ziel von Yoshizawa ist klar: „Ich werde versuchen, dieses Mal schneller zu sein als Harrie."
Unter den rund 15.000 Gästen befand sich auch der Hessische Minister des Innern und für Sport, Peter Beuth, der stellvertretend für den Ministerpräsidenten Siegern und Platzierten im Hauptspringen des Tages, im Preis des Hessischen Ministerpräsidenten, gratulierte. „Ich bin wirklich begeistert von diesem Turnier und dieser spannenden Prüfung. Ich möchte den Reitern, dem Veranstalter und auch den vielen ehrenamtlichen Helfern ganz herzlich zu dieser Veranstaltung gratulieren.“
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Fotos: Joshua Ziß