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Das Hochbauamt wird in Abstimmung mit dem Kulturamt, dem Grünflächenamt, dem Umweltamt sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde zur Sicherung und Vorbereitung von Instandsetzungsmaßnahmen die Heidenmauer unterhalb des Römertors in Teilbereichen mit Sicherungsnetzen versehen lassen. Dies ist erforderlich, da sich bereits einzelne Steine gelöst haben. Zudem ist der obere Mauerabschnitt der Heidenmauer durch einen starken Efeubewuchs kaum noch sichtbar, außerdem greifen die Wurzeln des Efeus das alte Mauerwerk an, das auch unter Witterungseinflüssen leidet.
Damit sich die Heidenmauer wieder in ihrer ursprünglichen Erscheinung präsentiert und damit die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der Mauer durchgeführt werden können, wird eine Fachfirma in den nächsten Wochen den Bewuchs entfernen. Während dieser Arbeiten ist der Fußweg vom Römertor entlang der Heidenmauer zum Schulberg gesperrt. Der Weg durch die Grünanlage und den Spielplatz bleibt jedoch offen.
Die Heidenmauer, das älteste Bauwerk im Zentrum der Landeshauptstadt Wiesbaden ist ein Kulturdenkmal, erbaut in der römischen Kaiserzeit nach Augustus. Trotz baulicher Eingriffe repräsentieren die verbliebenen Mauerreste eine fast 2000-jährige Geschichte und sind Zeugnis römischer Baukunst und Bautechnik. Die durch mittelalterlichen Steinraub verbliebenen Reste der Heidenmauer, die auf einer Länge von 80 Metern am Schulberg aufragen, haben heute noch eine Höhe von bis zu zehn Metern. Sie sind steinerne Zeugen eines einst gewaltigen Bauwerks, das, wie Grabungen, Funde und alte Katasterpläne belegen, in der Wiesbadener Kernstadt fast gradlinig Ost-Süd-Ost verlaufend quer durch den ehemaligen „vicus“ (Stadtviertel oder Siedlung) der römischen Zeit und durch den mittelalterlichen Badeort herabgeführt wurde.
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