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„Im Herbst läuft Straßenreinigung etwas anders als im Frühjahr und im Sommer“, teilt Dezernent Dr. Oliver Franz am Freitag mit. „Herbst bedeutet in einer Stadt wie Wiesbaden mit rund 15.000 Straßenbäumen viel Laub. Rund 1.600 Tonnen pro Saison.“ Die müssen von den Straßen gekehrt werden – nicht nur der Sauberkeit wegen, sondern aufgrund der erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit auch wegen der Verkehrssicherheit. Denn nasses Laub birgt Rutschgefahr.
Große Laubmenge stellen die Mitarbeiter der Straßenreinigung vor besondere Herausforderungen – in manchen Bezirken mehr, in anderen weniger – je nach Anzahl der Straßenbäume und Baumart. Denn nicht alle Bäume verlieren zur gleichen Zeit ihre Blätter – oft sind die Platanen entlang der Wilhelmstraße die letzten im Jahr. Die schiere Menge verlängert nicht nur die Arbeitszeit, die die Kehrer für eine Straße brauchen, sondern auch die Geschwindigkeit der Kehrmaschinen. Wenn die Kehrmaschinen Schmutz und Staub von den Straßen kehren, können sie mit acht bis zehn Stundenkilometern unterwegs sein. Um die von den Kehrern unter den parkenden Autos heraus geblasenen Blätterhaufen aufnehmen zu können, müssen sie ihr Tempo auf vier bis fünf Stundenkilometer reduzieren. Aufgrund dessen kann es sein, dass je nach Laubfall, die Mitarbeiter der Straßenreinigung von den Reinigungsintervallen abweichen müssen.
Besonders herausfordernd ist die Situation nach einem stürmischen Tag oder Wochenende. Wenn überall in der Stadt oder einem Stadtteil Laub auf den Straßen und Bürgersteigen liegt, heißt es Prioritäten zu setzten. „Hier gelten aufgrund der Verkehrssicherungspflicht zwei Maßgabe“, sagt Dezernent Franz. „Zum einen reinigen die Mitarbeiter verstärkt dort, wo große Mengen von nassem Laub zur Gefahr werden können, zum anderen berücksichtigen sie die Verkehrswichtigkeit der Straße – nicht so stark wie im Winterdienst, aber spürbar.“
Ein weiterer Grund, warum Blätter schnellst möglich von den Straßen gekehrt gehören, ist, dass sie sich auf die Straßeneinläufe legen und so verhindern, dass Regenwasser von der Straße in die Kanalisation abfließen kann. Laubbeseitigung ist also in gewissem Sinne auch Hochwasserschutz.Eines bleibt bei der Straßenreinigung, egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter gleich: die Leerung der Papierkörbe. Sie folgt kontinuierlich nach den immer gleichen Rhythmus.
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Symbolfotos: Daniel Becker