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Wiesbaden wartet auf den Frühling - zumindest was den Arbeitsmarkt betrifft. Aktuelle Zahlen der Agentur für Arbeit zeichnen ein Bild von Stagnation: Die Arbeitslosenquote verharrt bei 7,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen sogar an. Besonders auffällig: Die Arbeitslosigkeit bei Menschen über 55 und Personen mit ausländischem Pass nimmt zu.
Im April zählte Wiesbaden rund 18.500 Arbeitslose. Das bedeutet einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Doch im Jahresvergleich zeigt sich ein Anstieg um 8,8 Prozent. "Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Arbeitsagentur Wiesbaden zeigt weiterhin eine zurückhaltende Entwicklung", sagt Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden. "So lässt auch im April eine sichtbare Frühjahrsbelebung noch auf sich warten."
Trotz der Herausforderungen sieht Baumann auch Chancen. "Die Transformation birgt hier Risiken, eröffnet aber auch Chancen. Diese gilt es, unabhängig vom Alter, zu ergreifen und sich für den Arbeitsplatz von morgen aus- und weiterzubilden." Die Agentur für Arbeit unterstützt mit Beratungs- und Förderangeboten.
Ganz so einfach ist das nicht. Um Weiterbildung und Qualifizierung aber noch zugänglicher zu machen, öffnet am 21. Mai ein "Bildungspunkt" in der Wiesbadener Innenstadt. In Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden und der Handwerkskammer soll er als zentrale Anlaufstelle dienen, um Karrierechancen zu verbessern.
Auch der Ausbildungsmarkt bietet Potenzial: Über 1.000 unbesetzte Ausbildungsstellen stehen mehr als 1.000 unversorgten Bewerbern gegenüber. In der Stadt Wiesbaden sind 13.361 Menschen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 8,5 Prozent entspricht. Im Rheingau-Taunus-Kreis sind es 5.083 Personen (5,1 Prozent). Beide Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Trotz dieser Herausforderungen steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Doch die Meldungen von freien Stellen gehen zurück, was auf eine verhaltene Nachfrage nach Arbeitskräften hindeutet. Im Ausbildungsmarkt gibt es Bewegung, doch viele Stellen bleiben unbesetzt und Bewerber suchen weiterhin nach einer passenden Ausbildung.
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