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Nach dem hart umkämpften Sieg gegen die HSG Seckbach/Eintracht konnte die erste Mannschaft der HSG BIK Wiesbaden eine kleine Verschnaufpause über Ostern wohl verdient genießen. Die Verletzungen und Krankheiten wurden weitestgehend auskuriert und nach einer kurzen Wiedereingewöhnungsphase konnte die Vorbereitung auf die nächste Aufgabe angegangen werden.
Auf dem Spielplan stand mit der TG Rüsselsheim eine junge Mannschaft, die sich ganz unerwartet in den letzten Wochen auch im Abstiegskampf wiederfand. Glücklicherweise konnte Tritscher am Sonntag aus dem Vollem schöpfen und hatte 15 Akteure dabei, die allesamt einsatzbereit und -willig waren.
Die ersten Minuten verliefen sehr gut für die HSG BIK und schnell wurde ein 1:3 (3.) Vorsprung herausgespielt. Immer wieder konnte Lücken in der Abwehr der Hausherren gefunden werden, leider wurden die so erspielten Großchancen nicht genutzt, so stand es nach zehn Minuten 2:4. Rüsselsheim konnte die Abschlussschwäche der Gäste nun besser ausnutzen und glich nach 13 Minuten zum 5:5 aus.
Durch die engagierte Abwehrarbeit gerieten die Gäste nicht ins Hintertreffen und eben selbige sollte auch während des restlichen Spiels das Paradestück bleiben. Dank der erfolgreichen Verteidigung konnte die Erste doch wieder das Heft in die Hand nehmen und erstmals mit drei Toren in Führung gehen - Spielstand 5:8 (17.). Das Spiel verlief nun sehr ausgeglichen und unsere Männer konnten über 7:11 mit 9:14 (25.) endgültig das Spiel kontrollieren. Doch es schlich sich wieder der altbekannte Schlendrian ein und die restlichen fünf Minuten der ersten Hälfte wurde kein Tor mehr erzielt - Pausenstand 10:14.
In der Halbzeit musste Tritscher den tollen Kampf seiner 15 loben, aber dennoch auf die Fehler hinweisen. Immer wieder bekamen die Rüsselsheimer parierte Bälle zurück und konnten die zweite oder dritte Wurfchance dann doch nutzen. Außerdem war allen klar, dass die Abschlussschwäche zwingend abgestellt werden musste, sollte man die zwei so wichtigen Punkte aus Rüsselsheim entführen wollen.
Der zweite Abschnitt begann ähnlich wie der erste endete. Die HSG BIK spielte eine tolle Abwehr, scheiterten aber immer wieder am Pfosten oder an der Latte des gegnerischen Tors. Nach 36 Minuten stand es 13:16. Die Hausherren ließen nicht nach und die BIK schaffte es nicht, die eigenen Fehler abzustellen. Doch dann erhielten die Gastgeber die erste Zeitstrafe, eine Chance für die Gäste, einen Vorsprung zu erspielen, aber es sollte an diesem Tage wieder einmal vollkommen anders laufen. In Überzahl gaben sie die Führung fast her und brachten die Gastgeber erst wieder ins Spiel - 15:16 (37.).
Als auch die Rüsselsheimer wieder vollzählig waren, konnten die BIK-Herren wieder die Kontrolle gewinnen und erspielten erneut die Drei-Tore-Führung - 15:18 (40.). Doch erneut kämpften sich die Hausherren zurück und verkürzten auf 17:18 nach 42 Minuten. Wieder konnten sich die Gäste ein paar Minuten konzentrieren und dadurch mit 17:21 (46.) vorlegen.
Die Achterbahnfahrt der Gefühle endete hier aber noch nicht, denn Rüsselsheim verkürzte in Überzahl aufs 20:21 (49.). Nachdem Büttner rüde im Überlaufangriff zu Fall gebracht wurde, trotzdem sehenswert den Ball verwertete und Seifert die darauffolgende Überzahl clever ausspielen konnte, lag die HSG BIK nach 54 Minuten mit 21:23 wieder in Front. Allerdings waren vermutlich die Speicher leer, denn es folgten erneut fünf torlose Spielminuten in denen Rüsselsheim wieder und wieder mehrere Würfe bekam, und diese schlussendlich zum 23:23 verwertete.
In der 59. Minute endlich war der Bann gebrochen und ein weiteres Tor erzielt - Spielstand 23:24 bei noch 90 Sekunden zu spielen. Die Hausherren spielten einen langen Angriff in der Folge, konnten diesen aber nicht erfolgreich abschließen. Bei noch 30 Sekunden zu spielen bekamen die Gäste den Ball und der Sieg schien sicher. Doch gab man - extrem unglücklich - binnen drei Sekunden den Ball wieder her und Rüsselsheim bekam doch noch die Chance zum Ausgleich und dem vermutlich sicheren Klassenerhalt. Mehrfach nahmen sie sich Würfe aus dem Rückraum und die Zeit verstrich, bis es zum direkten Freiwurf mit dem Schlusspfiff kam.
Der Block stellte sich auf, die Schiedsrichter gaben den Wurf frei und der Rüsselsheimer Schütze kickte vom halbrechten Rückraum rechts am Block vorbei. Mit großer Überraschung bewegte sich der Block nicht mit, sodass der Wurf mit voller Kraft flach Richtung kurzer Ecke flog. Glücklicherweise konnte Kamprath den Ball parieren und das Spiel war somit gewonnen.
Mehr Drama als an diesem Nachmittag verkraftet niemand. Permanent stand das Spiel auf der Kippe, ständig drohte der der Erschöpfung geschuldete Einbruch, jede Sekunde spürte man den drohenden Abstieg. Doch wieder einmal konnte man das Spiel des Jahres für sich entscheiden und hat nun nach harten Wochen der Aufopferung am letzten Spieltag die Chance in eigenen Händen, den Klassenerhalt zu sichern. Mit einem Sieg wäre Tabellenplatz neun und somit der sichere Klassenerhalt trotz möglicher fünf Absteiger erreicht.
Am Samstag, 4. Mai, spielt die erste Mannschaft zu Hause gegen die TG 04 Sachsenhausen. Das Hinspiel endete mit einem Unentschieden. Anpfiff ist um 18:00 Uhr in der Fliednerhalle.
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TG Rüsselsheim 2 - HSG BIK Wiesbaden 23:24 (10:14)
HSG BIK (Tore/7 Meter): Seifert 9/6, Schmidt 6, Büttner 5, Noll 2, Mauer 1, Mezes 1, Bienhaus, Coskun, Munte, Moosdorf, Kraft. Im Tor: Goletz, Kamprath
7 Meter (gegeben/verwandelt): 5/3:7/6
Zeitstrafen: 3:2 / Rote Karten: 1:0
Symbolfoto